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BÖRSEN Ausblick: Das Notpaket ist da, doch nicht alles wird gut

Der Deutsche Aktienindex Dax hat den Feiertagshandel am Tag der Deutschen Einheit deutlich im Plus beendet. Der Dax profitierte von der Hoffnung, dass das Rettungspaket für die US-Finanzbranche kommt – wie dann geschehen.

Der Deutsche Aktienindex Dax hat den Feiertagshandel am Tag der Deutschen Einheit deutlich im Plus beendet. Der Dax profitierte von der Hoffnung, dass das Rettungspaket für die US-Finanzbranche kommt – wie dann geschehen. Der Dax gewann 2,4 Prozent auf 5797 Punkte. Auf Wochenbasis bedeutete dies immer noch ein Minus von 4,39 Prozent.

Und trotz des milliardenschweren Rettungspakets für die angeschlagene Finanzbranche werden die US-Börsen nach Einschätzung von Händlern weiter unter Druck stehen. Vor allem Rezessionsängste machen den Börsianern nach den schlechten Konjunkturdaten zu schaffen. Die US-Wirtschaft hatte im September so viele Stellen gestrichen wie seit rund fünfeinhalb Jahren nicht. „Auch mit der Verabschiedung des Rettungsplans werden wir voraussichtlich immer noch eine leichte Rezession bekommen“, warnte John Praveen von Prudential International Investments Advisors. Als Rezession gelten zwei Quartale mit rückläufiger Wirtschaftsleistung hintereinander. Die mit der Bilanz des US-Aluminiumkonzerns Alcoa am Dienstag startende Berichtssaison zum dritten Quartal wird Experten zufolge den Fokus der Anleger verstärkt auf zu hoch gesteckte Gewinnerwartungen lenken.

Dennoch: Das US-Rettungspaket könnte die Stimmung kurzfristig aufhellen und für eine leichte Erholung an der Börse sorgen, meinen Analysten. Die Landesbank Berlin (LBB) geht aber grundsätzlich nicht von einer nachhaltigen Bodenbildung oder gar Trendwende am Aktienmarkt aus. „Die Unsicherheit bleibt insgesamt hoch“, so die LBB-Analysten.

Neue Hinweise zur heimischen Konjunktur dürften am Dienstag die Daten zu den Auftragseingängen der Industrie geben. Am Mittwoch folgt die Statistik des produzierenden Gewerbes. „Die deutsche Industrie dürfte ihre Produktion im August weiter zurückgefahren haben“, sagt Ralph Solveen von der Commerzbank. „Damit wäre so gut wie sicher, dass das reale Bruttoinlandsprodukt auch im dritten Quartal zurückgegangen ist, die an den Märkten allgemein verwendete Definition für eine Rezession wäre erfüllt.“

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