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BÖRSEN Ausblick: Der Dax bekommt Rückenwind

Frankfurt am Main - Auf gut 6600 Punkte war es Anfang März noch nach unten gegangen. Da schwante manchem Beobachter für den Deutschen Aktienindex Dax schon Böses.

Frankfurt am Main - Auf gut 6600 Punkte war es Anfang März noch nach unten gegangen. Da schwante manchem Beobachter für den Deutschen Aktienindex Dax schon Böses. Zwei Wochen später sind die Ängste verflogen. Im Gegenteil: Nicht nur die Einigung auf den Schuldenschnitt für Griechenland, die Auszahlung des zweiten Rettungspakets und generell Entspannungssignale bei der Schuldenkrise haben die Aktienkurse beflügelt. Auch gute Unternehmensbilanzen und die aufgehellten Konjunkturaussichten sorgen für Schub. Und dafür, dass der Dax so gut in ein Jahr gestartet ist wie noch nie in seiner Geschichte. Um satte 21 Prozent haben die Kurse in den ersten elf Wochen des Jahres zugelegt. Mehr als 7150 Punkte wie vergangene Woche wies der Dax zuletzt im vergangenen August auf.

Viele Börsianer sind offensichtlich von dem Schwung überrascht, den die Kurse aufgenommen haben. Das gibt der Fahrt möglicherweise weiteren Rückenwind, weil jetzt auch die auf den Börsenzug aufspringen, die bislang eher skeptisch waren. Auch Privatanleger werden nach einer Umfrage von Union Investment wieder optimistischer. Aktien profitieren davon, dass die Zinsen weiter im Keller und Anlagealternativen so rar sind. Auch die Geldschwemme durch den zweiten Drei-Jahres-Kredit der Europäischen Zentralbank (EZB) kommt zumindest zum Teil an der Börse an.

Trotzdem: Die Risiken für die Börse sind nicht verschwunden. Vielen Beobachtern geht es zu schnell nach oben, sie haben den aktuellen Dax-Stand erst für das Jahresende im Blick. „Der Fall Griechenland sollte eine Warnung sein. Gerät das nächste europäische Land ins Straucheln, kann die Party schnell wieder beendet werden“, warnt Alexander Lukas von der Weberbank. Ob es wirklich weiter ungebremst nach oben geht, bezweifelt auch Eugen Keller vom Bankhaus Metzler. Auf 7350 Punkte könne es schon noch nach oben gehen, ein erhebliches Risiko für die Unternehmen und für die Börse bleibt aber der Ölpreis. Auch deshalb halten die Experten der DZ Bank an ihrer zurückhaltenden Prognose fest: 6600 Punkte im Dax zum Jahresende.

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