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BÖRSEN Ausblick: Der Dax kann sich nicht abkoppeln

Die Schere, die sich zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Aktienmarkt in den vergangenen zehn Tagen aufgetan hatte, ist wieder geschlossen. Nach drei Handelstagen mit teils kräftigen Kursverlusten beendete der Dax am Freitag die Spekulation, der deutsche Aktienindex könnte sich vom US-Markt abkoppeln.

Die Schere, die sich zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Aktienmarkt in den vergangenen zehn Tagen aufgetan hatte, ist wieder geschlossen. Nach drei Handelstagen mit teils kräftigen Kursverlusten beendete der Dax am Freitag die Spekulation, der deutsche Aktienindex könnte sich vom US-Markt abkoppeln. Im Wochenverlauf fiel das Minus mit 2,6 Prozent deutlich aus. Der Dow-Jones-Index, der schon in der vergangenen Woche auf Talfahrt gegangen war, konnte um ein Prozent zulegen.

In den kommenden Tagen erwarten Experten weitere Kursrückgänge. Die DZ Bank nennt als Grund Gewinnmitnahmen. An den Quartalszahlen der Dax-Konzerne kann die schlechte Stimmung an der Börse nicht liegen. Das operative Ergebnis (Ebit) der Unternehmen sei gegenüber dem dritten Quartal 2006 um 12,6 Prozent gestiegen, schreiben die Banker. In der Summe seien die Gewinne etwa fünf Prozent besser ausgefallen als die Konsenserwartungen. „Die Quartalsberichte zeigen, dass der Gewinntrend bei den Unternehmen intakt ist“, heißt es.

Börsianer fürchten jedoch neue Hiobsbotschaften aus der Finanzbranche wegen der Krise um zweitklassige US-Immobilienkredite. „Die Engagements im Subprime-Bereich können derzeit gar nicht bewertet werden, weil es keinen Markt gibt. Damit müssten sie noch viel stärker abgeschrieben werden, als dies bisher geschehen ist“, sagte am Freitag ein Händler. Sorgen bereitet Händlern auch die Charttechnik, die Prognosen für künftige Kursentwicklungen aus den Kursen der Vergangenheit ableitet. So könnte der Dax, der am Freitag bei 7612 unterhalb der Marke von 7650 schloss, nach Meinung von Charttechnikern nun bis auf gut 7400 Zähler abstürzen.

Die Wahrscheinlichkeit dafür ist auch wegen der auslaufenden Berichtssaison gestiegen. Die großen Unternehmen haben ihre Quartalsbilanzen vorgelegt, nun folgen nur noch Werte aus der zweiten Reihe. Das lässt Spielraum für Gerüchte – und nervöse Kursbewegungen.

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