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BÖRSEN Ausblick: „Die Euphorie der Händler ist weg“

Frankfurt am Main - In den ersten drei Septembertagen ist der Aktienmarkt seinem Ruf gerecht geworden. Der neunte Monat ist erfahrungsgemäß der schlechteste im Börsenjahr.

Frankfurt am Main - In den ersten drei Septembertagen ist der Aktienmarkt seinem Ruf gerecht geworden. Der neunte Monat ist erfahrungsgemäß der schlechteste im Börsenjahr. Also zeigten die Kurse im deutschen Aktienindex Dax auch in diesem Jahr nach unten. Seit 1965 hat der Dax im September im Schnitt 2,19 Prozent verloren, in zehn dieser Monate ging es sogar um mehr als fünf Prozent nach unten. Verständlich also, dass sich die Anleger am Monatsanfang verabschieden und die schönen, seit März angehäuften Gewinne mitnehmen.

Allerdings haben sich die Konjunkturaussichten aufgehellt, schon im dritten Quartal könnte die Wirtschaft wieder um mehr als ein Prozent gegenüber dem Vorquartal wachsen. Solche Nachrichten hatten die Börsianer noch im August aufgesogen und in steigende Kurse umgemünzt. Nun ist das Schnee von gestern. „Die Euphorie ist erst einmal weg“, sagt Börsenmakler Dirk Müller. Er schließt eine deutliche Bewegung nach unten nicht aus. Bis auf 4000 Punkte könne der Dax in nächster Zeit abrutschen.

Aktuell ist er rund 200 Punkte vom Jahreshoch von 5580 Punkten entfernt. Dass die Pessimisten wieder die Oberhand gewinnen, erwartet auch Andreas Hürkamp von der Commerzbank. Ihr Anteil unter den Privatanlegern könnte in den USA demnächst auf 50 Prozent steigen. Aktuell liegt die Quote bei 30 bis 40 Prozent. Angeblich wenden sich auch professionelle Anleger von der Börse ab und stecken ihr Geld lieber in spekulative Hedgefonds. Die Sommerrallye sei jedenfalls zu Ende, glaubt Hürkamp. Ausschlaggebend dafür ist auch das Ende der Berichtssaison. Alle Quartalszahlen sind bekannt, zum Teil wurden die Gewinnerwartungen für das gesamte Jahr reduziert.

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