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BÖRSEN-Ausblick: Die Händler träumen von der idealen Welt

Frankfurt am Main - Griechenland scheint für die deutsche Börse weit weg. Während es am Anleihemarkt drunter und drüber ging, kamen Dividendentitel ungeschoren davon.

Frankfurt am Main - Griechenland scheint für die deutsche Börse weit weg. Während es am Anleihemarkt drunter und drüber ging, kamen Dividendentitel ungeschoren davon. Die Kurse zeigen sogar weiter nach oben. Nur bei Bank-Aktien gab es Abschläge – kein Wunder: Schließlich halten die Institute Griechenland-Anleihen für einen zweistelligen Milliardenbetrag in den Büchern. Sollte Athen zahlungsunfähig werden, drohen gewaltige Abschreibungen. Gleichwohl ging der Deutsche Aktienindex Dax nur leicht nach unten und erholte sich am Freitag bereits. Mehr als 6200 Punkte sind ein ansehnliches Niveau.

Wichtiger als Griechenland sind für die Börsianer wirtschaftliche Kennzahlen: Der Export hat im Februar ordentlich zugelegt, die Auftragsbücher, unter anderem im Maschinenbau, füllen sich wieder. Auch wenn Börsianer mahnend den Finger heben. „26 Prozent plus klingt riesig. Aber vor Jahresfrist war es um 49 Prozent nach unten gegangen, also auf 51Prozent. Von dort um 26 Prozent hoch sind 64. Damit liegt der Maschinenbau immer noch 36 Prozent unter dem Niveau von 2008“, sagt Börsenhändler Dirk Müller. Die Unternehmen bleiben deshalb vorsichtig, obwohl der schwächere Euro den Export stützt. Das wiederum, sagt Gunnar Hamann von der Commerzbank, könnte zu höheren Prognosen führen und die Kurse beflügeln.

Der Dax dürfte in den nächsten Wochen das Niveau zumindest halten. Umfragen zeigen, dass die Banken den Dax zur Jahresmitte bei 6100 Punkten sehen, in der Spitze bei 6500. Optimisten wie Analyst Wieland Staud halten 7000 Punkte für realistisch. Mancher, sagt er, fühle sich schon wieder in einer idealen Börsenwelt: Kurse, die von Liquidität, Skepsis und fehlenden Anlagealternativen getrieben, immer nur steigen. Staud schließt zwar Rücksetzer nicht aus. Den Aufwärtstrend aber werde das nicht gefährden.

Skeptiker dringen da nur schwer durch. Für Alexander Lukas von der Berliner Weberbank sind Aktien nicht mehr günstig. „Mittelfristig sind wir vom Optimismus der Analysten nicht überzeugt.“ Kurzfristiger Euphorie stehe mittelfristig große Skepsis gegenüber. Logisch fast, dass Lukas kein Ziel für den Dax nennt.

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