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BÖRSEN Ausblick: Die nächste Welle der Zerstörung

Frankfurt am Main - Panik und Ratlosigkeit: Die Lage an der Börse wird immer dramatischer. Alle weltweit geschnürten Rettungspakete für Banken und Finanzmärkte scheinen zu verpuffen.

Frankfurt am Main - Panik und Ratlosigkeit: Die Lage an der Börse wird immer dramatischer. Alle weltweit geschnürten Rettungspakete für Banken und Finanzmärkte scheinen zu verpuffen. Starke Umsatz- und Gewinneinbußen schüren die Furcht, dass die Weltwirtschaft vor einer schweren Rezession steht. Das wiederum drückt auch die Rohstoffpreise und zieht selbst die Krisenwährung Gold nach unten.

Selbst erfahrene Marktbeobachter zucken mit den Schultern. „Ich habe noch nie erlebt, dass rund um die Welt die Märkte allesamt im Abwärtstrend sind“, sagt Wieland Staud. Der renommierte Analyst spricht von einer Krise epochalen Ausmaßes und davon, dass Finanzmärkte und Börsen ihr Tief wohl noch nicht gesehen haben. „Jetzt kommt die nächste Welle der Zerstörung auf uns zugerollt. Das massive Beben der Banken springt nun auf jene Teile der Wirtschaft über, die real genannt werden“, umschreibt Eugen Keller vom Bankhaus Metzler die Lage. Die Weltwirtschaft stehe am Rande des Abgrunds.

Keller ist nicht der einzige, der nicht nur sarkastisch, sondern mit einer gehörigen Portion Ernst den Vorschlag auf den Tisch legt, die Börse für zwei Wochen dichtzumachen. Damit sich die Gemüter beruhigen und saubere Konzepte zur Lösung der Krise vorgelegt werden können. Stattdessen überlasse man die Finanzmärkte sich selbst. „Börse ist Liquidität und Psychologie. Beides habe ich noch nie so tiefrot erlebt.“

Eine weitere Talfahrt auch im Deutschen Aktienindex Dax ist vorgezeichnet. 3800 Punkte und sogar noch weniger schließt Staud nicht aus, nachdem am Freitag nach einem zeitweilig zweistelligen Einbruch fast die Marke von 4000 Punkten geknackt wurde und reihenweise hohe Verluste vor den Kursen der Papiere großer Konzerne standen. Nicht nur die ohnehin schon massiv geprügelten Bankenwerte werden mittlerweile nach unten gezogen, sondern vor allem die Autoaktien. Der Branche droht ein Absatzeinbruch. In den kommenden Tagen legen weitere Unternehmen wie Lufthansa, BASF und Deutsche Bank ihre Zwischenberichte vor. Gut werden die Zahlen sicher nicht.

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