zum Hauptinhalt

BÖRSEN Ausblick: Griechenland bleibt eine Last

Frankfurt am Main - Auch viele Börsianer sind des Gezerres um Griechenland überdrüssig. Sie beschäftigen sich deshalb mit anderen Themen, zumal nach Ansicht vieler Beobachter ein weiteres Hilfspaket für Athen längst in den Aktienkursen eingepreist ist.

Frankfurt am Main - Auch viele Börsianer sind des Gezerres um Griechenland überdrüssig. Sie beschäftigen sich deshalb mit anderen Themen, zumal nach Ansicht vieler Beobachter ein weiteres Hilfspaket für Athen längst in den Aktienkursen eingepreist ist. Markus Wallner von der Commerzbank etwa analysiert die möglichen Gewinne der 30 größten deutschen Konzerne im zweiten Quartal. Schließlich werden die Bücher schon in zwei Wochen geschlossen. Und da sieht es angesichts des weiter guten Konjunkturumfeldes alles andere als schlecht aus.

Was auch ein Grund dafür ist, dass der Dax zum Wochenschluss mit 7164 Punkten eine erstaunliche Höhe erreicht hat. Auf Wochensicht lag das Plus bei 1,33 Prozent.

Tatsächlich können die 30 im Dax gelisteten Unternehmen im Vergleich zum Vorjahresquartal wieder mit einem zweistelligen Wachstum rechnen. Nach Steuern soll der Gewinn um 13 Prozent zulegen. Das Plus ist zwar deutlich kleiner als in den Vorquartalen, aber absolut gesehen dürften die Gewinne rekordverdächtig sein. Die geschätzten 27 Milliarden Euro wären das beste Ergebnis in einem zweiten Quartal seit 2003 – und nur drei Prozent weniger als der Rekord vom ersten Quartal 2007.

Darauf kann die Börse aufbauen, glauben wohl auch 42 Prozent aller Privatanleger, wie die jüngste Analyse der DZ Bank zeigt. Sie erwarten, dass die Kurse in den kommenden sechs Monaten steigen, nur jeder fünfte rechnet mit dem Gegenteil. Die Stimmung habe sich trotz der zuletzt eingetrübten Lage nur wenig verschlechtert, sagt Peter Schirmbeck, Leiter des Privatkundengeschäfts. „Die Privatanleger bleiben gelassen.“ Zugleich aber sind sie vorsichtiger. Denn 43 Prozent sehen auch steigende Risiken. Gleichwohl: Die DZ Bank erwartet den Dax am Jahresende bei 7900 Zählern und sogar bei 8400 Mitte 2012.

Auch vorsichtige Stimmen sind weiter hörbar. Daniel Schär von der Berliner Weberbank warnt vor weiteren Kursrückgängen „je nach Nachrichtenlage“. Schwache Tage könne man trotzdem für Zukäufe nutzen. Eugen Keller vom Bankhaus Metzler rät, besonders auf Bankaktien zu achten. Angesichts der Griechenland- Krise seien sie stark angeschlagen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false