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BÖRSEN Ausblick: Hoffen auf lockere Hand der Notenbanker

Frankfurt am Main - Die Aussicht auf eine anhaltend lockere Geldpolitik geben derzeit den Aktienmärkten spürbar Auftrieb. Diese Tendenz könnte sich auch in der kommenden Handelswoche fortsetzen.

Frankfurt am Main - Die Aussicht auf eine anhaltend lockere Geldpolitik geben derzeit den Aktienmärkten spürbar Auftrieb. Diese Tendenz könnte sich auch in der kommenden Handelswoche fortsetzen. Börsenexperten zufolge setzen die Investoren am deutschen Markt – aber auch in Europa und den USA – darauf, dass die Konjunkturdaten weltweit schwach genug bleiben, um die Notenbanken dazu zu bewegen, den Geldhahn weiter aufzudrehen.

Nach fünf Handelstagen mit steigenden Kursen litt der Dax am Freitag spürbar unter Gewinnmitnahmen. Der deutsche Leitindex schloss mit einem Abschlag von 1,9 Prozent bei 6630,03 Punkten. Damit verbuchte er noch ein Wochenplus von 1,1 Prozent.

Ab Montag könnte die Berichtssaison der Unternehmen für weitere Aufwärtsimpulse sorgen. Zu den wichtigsten Unternehmen, die ihre Bücher zum Vierteljahr öffnen, gehören die Autohersteller Daimler am Mittwoch und Volkswagen am Donnerstag. Am Donnerstag werden zudem die Dax-Schwergewichte BASF und Siemens sowie die Deutsche Börse Zahlen vorlegen. Am Freitag folgt der Industriegase-Hersteller Linde.

Einige Experten wie Hans Bernecker, Herausgeber der gleichnamigen Börsenbriefe, gehen davon aus, dass die Euro-Krise in den Hintergrund rücken könnte und dies bis zum 12. September so bleiben dürfte. Dann steht die mit Spannung erwartete Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über die Eilanträge gegen den Euro-Rettungsschirm und den europäischen Fiskalpakt an.

Zurzeit aber richten sich die Hoffnungen der Investoren weiter in erster Linie auf die US-Notenbank Fed und die Bank of China, von denen sie baldige Stützungseingriffe für die Wirtschaft erwarten. Der Dax gewann aus diesem Grund in der abgelaufenen Woche bereits hinzu.

Spannende Konjunkturdaten in der neuen Woche sind das US-Wirtschaftswachstum und die US-Auftragseingänge für langlebige Güter am Donnerstag. In Deutschland steht der Ifo-Geschäftsklima-Index an. Er dürfte nach Einschätzung der Helaba im Juli erneut rückläufig gewesen sein. Dennoch habe der Dax das „größte und spannendste Aufwärtspotenzial für die kommenden zwölf Monate“, schätzt Börsenexperte Bernecker. Allerdings wirke die Euro-Krise wie eine „angezogene Handbremse“. Analysten der Landesbank Berlin halten zwar eine kurze Gegenbewegung für möglich. Die Aussichten für den deutschen Leitindex seien aber gut. Der Dax könnte sein Jahreshoch von 7194 Punkten ins Visier nehmen. Für den Euro erwarten Fachleute in nächster Zeit kaum eine Erholung. Der Kurs werde seinen Boden bei knapp unter 1,20 Dollar erreichen. dpa

Claudia Kahlmeier

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