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BÖRSEN Ausblick: Interessante Gelegenheiten zum Einstieg

Frankfurt am Main - Unsicherheit ist Gift für die Börse. Aber davon gibt es in diesen Tagen genug.

Frankfurt am Main - Unsicherheit ist Gift für die Börse. Aber davon gibt es in diesen Tagen genug. Zwei Begriffe haben in der Woche vor Pfingsten den Handel geprägt: „Grexit“ und Facebook.

Immer lauter wird über ein Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone – den „Grexit“ – debattiert, obwohl ein solcher Schritt im Vertrag von Maastricht nicht vorgesehen und damit juristisch eigentlich nicht möglich ist. Aber warnende Stimmen vor einem dann drohenden Chaos werden überhört. Auch der Euro-Gipfel und die wieder entfachte Debatte über Euro-Bonds sorgen an der Börse für Unruhe.

Chaotisch ist auch die Lage nach dem verpatzten Börsengang von Facebook. Unregelmäßigkeiten haben zwar zunächst vor allem Anleger in den USA getroffen, die direkt bei der Emission dabei waren. Deutsche konnten erst nach der Handelsaufnahme kaufen. Aber auch sie beklagen Kursverluste von rund 20 Prozent. Warnungen vor einem schnellen Kauf des Zuckerberg-Papiers hatte es zuhauf gegeben – etwa von Oliver Roth, Chef-Händler bei CloseBrothersSeydler in Frankfurt. Völlig übertrieben bewertet, hatte er gesagt. Jetzt macht er ein wenig Hoffnung. Der Kurs für einen Einstieg sei derzeit möglicherweise gar nicht so schlecht. „Facebook hat auch die Chance, zu einer zweiten Google zu werden.“ Der Wert der Aktie hat sich seit dem Börsengang 2004 fast verzehnfacht.

Trotz allem: Der Deutsche Aktienindex Dax hat sich am Ende der Woche wacker geschlagen. Das Börsenbarometer steht mit 6339 Punkten im Wochenvergleich sogar im Plus. Das hat, sagt die DZ Bank, auch damit zu tun, dass viele Börsianer den „Grexit“ schon eingepreist haben.

Andererseits: Positive Signale sind schwer auszumachen. Mit den Unternehmensgewinnen dürfte es, glaubt Markus Wallner von der Commerzbank, erst einmal langsamer vorangehen – wegen der gedämpften Konjunktur und der deutlich gestiegenen Lohnabschlüsse. Auch die Dividendenrunde 2012 ist weitgehend durch. Satte 27 Milliarden Euro haben die 30 Dax-Firmen ausgeschüttet. Aber was bringt das laufende Jahr? Die oft guten Zahlen des ersten Quartals können nicht einfach fortgeschrieben werden. „Es ist wieder ein gesundes Maß an Vorsicht angebracht“, rät Jan Gengel von der Weberbank.

Seit seinem Jahreshoch im März hat der Dax gut zwölf Prozent verloren. Dies, der hohe Pessimismus und die „extreme Risikoaversion“ sind allerdings nach Ansicht von Markus Reinwand von der Helaba auch keine schlechten Signale. „Gerade in solchen Ausverkaufssituationen gibt es interessante Einstiegsgelegenheiten für mittelfristig orientierte Anleger.“

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