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BÖRSEN Ausblick: Lieber höhere Zinsen statt Inflation

Frankfurt am Main - Schlecht sieht es für die deutsche Konjunktur trotz der Finanzkrise nicht aus – sagt sogar die vorsichtige Bundesbank. Gerade hat sie ihre Wachstumsprognose für 2008 um 0,4 Punkte auf 2,0 Prozent heraufgesetzt.

Frankfurt am Main - Schlecht sieht es für die deutsche Konjunktur trotz der Finanzkrise nicht aus – sagt sogar die vorsichtige Bundesbank. Gerade hat sie ihre Wachstumsprognose für 2008 um 0,4 Punkte auf 2,0 Prozent heraufgesetzt. Das hören auch Börsianer gerne. Noch etwas lässt sie derzeit entspannt dreinblicken, wie Fidel Helmer, Börsenchef beim Bankhaus Hauck&Aufhäuser sagt: Das Fusionskarussell nimmt wieder Fahrt auf. „Und das ist das Salz in der Börsensuppe.“ In Deutschland stehen Postbank, Dresdner Bank und Citibank zum Verkauf, in der Telekombranche entstehen neue Riesen, auch im Rohstoffsektor.

Dazu gehen auch traditionelle Konzerne über die Theke wie der Kaugummi-Riese Wrigley an Mars. Das zeigt: Die Zuversicht bei vielen Konzernen ist ungebrochen. Und an Geld für Übernahmen fehlt es trotz der Finanzkrise nicht.

Dieses Geld sucht angesichts niedriger Zinsen auch am Aktienmarkt nach Anlagemöglichkeiten. Das hält den Dax weiter auf einem Niveau um die 6900 bis 7000 Punkte. Und schafft Perspektiven, wie die Experten der DZ Bank glauben. Deutsche Aktien seien weiter günstig bewertet, das Kurs-Gewinn-Verhältnis zeige im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt ein Kurspotential von 50 Prozent. Auch Andreas Hürkamp von der Commerzbank sieht Chancen. „Investoren sollten beginnen, weitere Kursschwächen zum Aufstocken der Aktienpositionen zu nutzen.“ Auch der starke Euro spricht laut Helmer für deutsche Standardwerte. Investoren jedenfalls schauten deshalb eher auf Aktien im alten Kontinent als auf Papiere aus den USA. „Um deutsche Aktien muss man keine Angst haben.“ Potential für 8000 Punkte vielleicht schon in diesem Jahr habe der Dax allemal.

Die hohe Inflation allerdings wirft Schatten auch auf die Börse, mittlerweile viel längere als die Finanzkrise. Da schluckt man lieber höhere Leitzinsen, die für einen Rückgang der Inflationsrate sorgen sollen. Die für Juli angekündigte Verschärfung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank findet deshalb auf dem Börsenparkett auch Freunde.

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