zum Hauptinhalt

BÖRSEN Ausblick: Selbst Pessimisten wechseln die Seiten

Frankfurt am Main - Geschafft: Nach viereinhalb Monaten ist die Hürde von 7000 Punkten wieder genommen. Trotz Konjunkturflaute, Euro-Schuldenkrise und hohem Ölpreis bleibt der Deutsche Aktienindex Dax auf seinem Weg nach oben.

Frankfurt am Main - Geschafft: Nach viereinhalb Monaten ist die Hürde von 7000 Punkten wieder genommen. Trotz Konjunkturflaute, Euro-Schuldenkrise und hohem Ölpreis bleibt der Deutsche Aktienindex Dax auf seinem Weg nach oben. Selbst eingefleischte Pessimisten wechseln derzeit die Seiten und bekennen sich zu europäischen Aktien. „Die aktuelle gesamtwirtschaftliche Krise macht den Weg zu wirklich guten Chancen an den europäischen Aktienmärkten frei“, sagt John Bennett, Aktienstratege der britischen Anlagefirma Henderson. Es sei derzeit die vielleicht beste Gelegenheit überhaupt, günstig europäische Aktien zu kaufen. Auch Marc Faber, Schweizer Börsenexperte, Fondsmanager und großer Euro-Skeptiker, kauft derzeit europäische Dividendenpapiere.

Die Entwicklung ist erstaunlich. Trotzdem lassen sich Gründe für den jetzt seit Juni anhaltenden Anstieg der Kurse – ein Plus von 17 Prozent – finden. Es sind zum einen die Billionen Euro, die vor allem die Europäische Zentralbank, aber auch die US-Notenbank Fed in den Markt pumpen. Die eine um die Bekämpfung der Euro-Schuldenkrise zu erleichtern, die andere um die US-Konjunktur zu stützen. EZB-Chef Mario Draghi signalisiert zudem, dass über den erneuten Ankauf von Anleihen der Krisenstaaten noch mehr Geld fließen könnte.

Es mangelt in diesen Krisenzeiten nicht an Geld. Das sucht Anlagechancen. Und Alternativen sind rar. Staatsanleihen haben ihren Nimbus als sichere Anlageprodukte verloren, außerdem werfen die solidesten Papiere wie Bundesanleihen nur mickrige Zinsen ab. Was auch für Tagesgeld und Festgeld gilt. Solide Aktien mit guten Dividenden bringen eine deutlich höhere Rendite. Schließlich gelten gerade deutsche Aktien immer noch als relativ günstig bewertet. Aktien seien zu einem „Rentenersatz“ geworden, sagen Börsenhändler.

Aber die Skeptiker sind nicht verstummt. Angesichts der weltweiten Konjunkturschwäche dürften die Gewinne der Unternehmen in den nächsten Monaten schrumpfen. „Das könnte sich als stärkster Bremsklotz erweisen“, warnt Andreas Hürkamp von der Commerzbank.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false