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BÖRSEN Ausblick: Stirnrunzeln über Schwellenländer

Frankfurt am Main - „Besser hätte das neue Börsenjahr gar nicht anfangen können.“ Gianni Hirschmüller vom Analysehaus Cognitrend weist auf die rasante Talfahrt der Aktienkurse.

Frankfurt am Main - „Besser hätte das neue Börsenjahr gar nicht anfangen können.“ Gianni Hirschmüller vom Analysehaus Cognitrend weist auf die rasante Talfahrt der Aktienkurse. Und beschreibt die Freude von Großanlegern. Die nämlich wollten schnell wieder günstig einsteigen und Aktien vergleichsweise preiswert kaufen. Da käme ihnen die Talfahrt zupass. Tatsächlich hat der Deutsche Aktienindex Dax in den vergangenen Tagen nach heftigen Schwankungen mehr als fünf Prozent verloren. Am Freitag rutschte das Börsenbarometer zeitweise sogar unter die Schwelle von 9200 Punkten und damit so tief wie seit Mitte Dezember nicht mehr. Fast vier Prozent ging es seit Jahresanfang in den Keller. Dabei schien die Dax-Marke von 10 000 Punkten vor zwei Wochen noch in greifbarer Nähe.

Es fehlen einfach die guten Nachrichten. Und in den vergangenen zwei Jahren ist es am Aktienmarkt hervorragend gelaufen. Nicht zuletzt kennen die Kurse bekanntlich nicht nur eine Richtung. Rücksetzer sind normal. Börsianer mögen in diesen Tagen Trübsal schieben. Panik ist freilich nicht erkennbar. Aber die Probleme und die Währungsturbulenzen in den Schwellenländern sorgen doch für Stirnrunzeln. Die Angst vor einem Flächenbrand gehe um, heißt es bei der DZ Bank. Um gleich wieder abzuwinken: Das greife zu kurz, nicht alle Schwellenländer könnten über einen Kamm geschoren werden. Auch Hirschmüller ist nicht überzeugt vom Fingerzeig auf die Schwellenländer. Ebenso wenig wie auf den Verweis auf die US-Notenbank Fed, die am Mittwoch beschlossen hat, das Volumen ihrer monatlichen Anleihekäufe um weitere zehn auf 65 Milliarden Euro zurückzufahren.

Skeptiker wie Markus Reinwand von Helaba sehen den Dax weiter auf Talfahrt. „Wie der Januar so das ganze Jahr“, zitierte er eine alte Börsenregel. Aktien seien trotz der Kurseinbußen noch zu teuer, weil die Kurse stärker gestiegen seien als die Unternehmensgewinne. Markus Wallner von der Commerzbank rechnet damit, dass die Gewinnprognosen erst einmal nach unten korrigiert werden. „Zwischenerholungen sollten zum Abbau von Aktienpositionen genutzt werden“, rät Reinwand.

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