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Wirtschaft: Börsen-Tipp: Börsianer üben sich in Zurückhaltung

Die tristen Vorgaben vom vergangenen Freitag, als dies- und jenseits des Atlantiks Wachstums- und Telekomwerte drastische Abschläge erlebten, lassen keinen Zweifel zu: Kurzfristig ist an den Aktienbörsen in Deutschland, Europa und den Vereinigten Staaten kaum mit einer Trendwende zum Positiven zu rechnen. Die Experten sagen durchweg weitere Seitwärtsbewegungen sowie uneinheitliche Kursentwicklungen voraus.

Die tristen Vorgaben vom vergangenen Freitag, als dies- und jenseits des Atlantiks Wachstums- und Telekomwerte drastische Abschläge erlebten, lassen keinen Zweifel zu: Kurzfristig ist an den Aktienbörsen in Deutschland, Europa und den Vereinigten Staaten kaum mit einer Trendwende zum Positiven zu rechnen. Die Experten sagen durchweg weitere Seitwärtsbewegungen sowie uneinheitliche Kursentwicklungen voraus.

Alle Marktteilnehmer üben sich ein Jahr nach dem Boom in stiller Zurückhaltung. "Die Hauptbeschäftigung am deutschen Aktienmarkt wird offenbar immer mehr das Warten - sei es auf wichtige US-Konjunkturdaten, auf die nächste Zinsentscheidung der amerikanischen Notenbank oder, wie letzte Woche, auf eine Rede des amerikanischen Notenbankchefs Greenspan", hieß es etwa im Wochenausblick der Volkswirte der Frankfurter DG-Bank. Das lähmende Abwarten hängt nach wie vor in erster Linie mit der Ungewissheit darüber zusammen, wie hart die Landung der US-Konjunktur ausfallen wird und ob das europäische Wachstumstempo deswegen nachlassen könnte. Dies wiederum lässt Rückschlüsse auf Inflationstendenzen und Zinsentwicklungen zu. Am Wochenende stellte sich die Lage so dar: Die Abkühlung der US-Konjunktur hält an, aber die Aussichten für eine Erwärmung im zweiten Halbjahr sind etwas besser. Damit sind die Aussichten auf eine weitere Zinssenkung in den USA auf nur noch 0,25 Prozent gesunken. In Europa scheint das Wachstum kaum gestört zu werden, wenn das stimmt, was am Rande des G-7-Gipfels in Palermo verlautete. Damit rückt eine Zinssenkung in Euro-Land in weite Ferne. Von der Geldpolitik dürfen die Finanzmärkte also vorerst keine Impulse erwarten.

Aufschluss darüber, wie es wirklich um die Konjunktur bestellt ist, erwarten die Volkswirte vom Ifo-Geschäftsklima-Index, der am Mittwoch bekannt gegeben wird. HSBC Trinkhaus & Burkhardt erwartet den achten Rückgang in Folge. Der prognostizierte Wert von 96 Punkten würde eine weitere Abschwächung der deutschen Konjunktur bedeuten. In Frankreich und Spanien werden diese Woche Wachstumszahlen zum vierten Quartal veröffentlicht. Die US-Verbraucherpreise werden am Mittwoch klären, wie groß die Inflationsgefahren in den Staaten tatsächlich sind, nachdem am Freitag die überraschend stark gestiegenen US-Erzeugerpreise kurzfristig für erhebliche Unruhe gesorgt hatten.

In diesem Umfeld empfehlen Experten eine weiter defensive und selektive Anlagestrategie. Mit Spannung warten die Märkte auf vorläufige Jahreszahlen, die Dresdner Bank und Hypo-Vereinsbank am Dienstag und Mittwoch bekannt geben. Bei der Dresdner sind Analysten pessimistisch, bei den Bayern optimistisch. Auch in den Branchen Auto und Pharma gibt es wegweisende Zahlen: Am Dienstag kommen VW, Qiagen und Schwarz Pharma. Es folgen Ciba (Mittwoch), Siemens, ABN Amro und UBS (Donnerstag) sowie Daimler-Chrysler (Freitag).

hjk

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