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Wirtschaft: Börsen ziehen Münchener Rück ins Minus Abschreibungen auf Aktien und die Flut belasten den Versicherer

München (nad). Nach der Allianz hat nun auch die Münchener Rück einen Verlust für das dritte Quartal bekannt gegeben.

München (nad). Nach der Allianz hat nun auch die Münchener Rück einen Verlust für das dritte Quartal bekannt gegeben. Auch im Schlussquartal wird der weltgrößte Rückversicherer wieder rote Zahlen schreiben. Der Aktienkurs fiel am Donnerstag bis zum Handelsschluss um drei Prozent auf 144,50 Euro. Im dritten Quartal sei auf Grund hoher Abschreibungen auf Wertpapierbestände und Belastungen für die Flutkatastrophe ein Verlust von 859 Millionen Euro angefallen, teilte die Münchener Rück am Donnerstag mit. Im Vorquartal hatte das Unternehmen bereits 383 Millionen Euro Verlust gemacht.

Die Münchener Rück leidet besonders unter dem Kursverfall an den Aktienmärkten, der allein im dritten Quartal mit 1,1 Milliarden Euro zu Buche schlug. „Wir werden auch im vierten Quartal wieder rote Zahlen schreiben", kündigte ControllingVorstand Jörg Schneider an. Dabei schließt er weitere Wertpapierabschreibungen nicht aus. Ein großes Loch entstünde auch durch die Verluste von Allianz und Hypo-Vereinsbank im dritten Quartal. Die Münchener Rück hält an diesen Konzernen Beteiligungen.

„Die Verluste fließen zeitverzögert in das Ergebnis ein und werden uns im vierten Quartal mit 700 Millionen Euro belasten", erklärte Schneider. Dennoch erwartet die Münchener Rück für das Gesamtjahr ein positives Ergebnis. Der Umsatz solle um etwa zehn Prozent auf rund 40 Milliarden Euro steigen, der Gewinn den Vorjahresertrag von 250 Millionen Euro übertreffen.

Außerdem kann sich die Münchener Rück auf ein dickes Polster stützen: Anfang des Jahres hatte sie für den Verkauf von Allianz-Anteilen 4,5 Milliarden Euro erlöst. Von dem Ziel, in diesem Jahr 1,7 Milliarden Euro Gewinn zu erzielen, ist jedoch keine Rede mehr. Einen Lichtblick sieht die Münchener Rück in ihrem Kerngeschäft Rückversicherungen. „Wir sind auf einem guten Weg, weil sich die Geschäftspartner auf Preissteigerungen eingestellt haben“, sagte Vorstandsmitglied Stefan Heyd. Die Preissteigerungen wirkten sich schon im laufenden Jahr positiv aus. In den ersten neun Monaten seien die Einnahmen um 14,7 Prozent auf 29,6 Milliarden Euro gestiegen. Die Münchener Rück will auch weiterhin an der Preisschraube drehen. Die Erhöhungen bewegten sich voraussichtlich zwischen 15 bis 25 Prozent, sagte Heyd.

Auch die Erstversicherer, die gut die Hälfte zum Konzernumsatz beitragen, entwickeln sich nach Angaben der Münchener Rück positiv. Für das Gesamtjahr rechnet die Münchener Rück in der Erstversicherung mit einem Umsatzplus von sechs Prozent auf etwa 17 Milliarden Euro.

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