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Börsenbericht: Banken sorgen für Erleichterung

Commerzbank-Chef Blessing könnte sein wichtigstes Ziel erreichen. Die Aktien der Deutschen Bank waren in Frankfurt Nutznießer der guten Stimmung im Finanzsektor.

Starke Zahlen aus dem US-Bankensektor haben dem Dax am Donnerstag Auftrieb gegeben. Zum Handelsschluss notierte der lange Zeit richtungslose deutsche Leitindex ein Prozent fester bei 6416 Punkten. Seit Jahresbeginn hat das Börsenbarometer fast neun Prozent hinzugewonnen. Der M-Dax der mittelgroßen Werte gewann 0,9 Prozent auf 9838 Punkte, der Technologiewerte-Index Tec-Dax rückte um ein Prozent auf 751 Punkte vor.

„Die Leute erwarten bald eine Einigung zwischen Griechenland und seinen Anleihe-Gläubigern“, betonte Aktienstratege Jeremy Batstone-Carr vom Brokerhaus Charles Stanley. Schließlich bedürfe es einiger Wochen, bis die Verträge unterschriftsreif seien. Sonst drohe dem Land die Zahlungsunfähigkeit. Der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos stellte die Klärung der meisten offenen Fragen bis Freitag in Aussicht. Die griechische Regierung verhandelt seit Wochen mit ihren privaten Gläubigern über die Details eines Programms, das einen freiwilligen Verzicht auf einen Teil der Forderungen vorsieht. Der Sanierungsbeitrag privater Investoren ist eine Bedingung für die Auszahlung weiterer Not-Kredite von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF).

Sowohl die Bank of America als auch Morgan Stanley hätten auf den ersten Blick klar positiv überrascht, was die Bankenwerte und mit ihnen den Dax weiter anschiebe, hieß es von Experten. Im europaweit freundlichen Branchenumfeld honorierten die Commerzbank-Aktien den vorgelegten Kapitalplan mit einem Kurssprung von zuletzt 14,8 Prozent. Die Bank will ihre Kapitallücke von 5,3 Milliarden Euro aus eigener Kraft schließen. Damit hätte Bankchef Martin Blessing sein wichtigstes Ziel erreicht, ohne weitere staatliche Hilfen auszukommen. Die Aktien der Deutschen Bank waren ebenfalls Nutznießer der guten Stimmung im Finanzsektor. Sie bekamen von den starken Zahlen der US-Konkurrenz einen weiteren Schub und stiegen um sieben Prozent.

Beim Stahlkonzern Thyssen-Krupp, dessen Aktien zunächst durch negative Analystenkommentare belastet worden waren, sorgte ein Bericht über den möglichen Verkauf von Auslandswerken für Kursgewinne von 4,9 Prozent. Dagegen litten die Papiere der Energiekonzerne RWE und Eon unter Sorgen um das Gasgeschäft und verloren 2,1 beziehungsweise 0,9 Prozent. Im M-Dax ging es für die Papiere von Aurubis nach gemischten Zahlen um 1,6 Prozent hoch.

Am Rentenmarkt verharrte die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere bei 1,47 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,09 Prozent auf 131,55 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,31 Prozent auf 139,43 Punkte. Der Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2911 (Mittwoch: 1,2831) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7745 (0,7794) Euro. Tsp

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