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Wirtschaft: Börsencrash zehrt die Reserven der Lebensversicherer auf

Aufsichtsbehörde sieht keine Probleme für die Kunden

Hamburg (dpa). Der Börsencrash hat die Reserven vieler Lebensversicherer nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ stärker angegriffen als bisher bekannt. Nach einer Studie der RatingAgentur Fitch-Ratings waren schon Ende 2001 bei 18 deutschen Versicherern die Reserven so weit abgeschmolzen, dass sie die aktuelle Gewinnbeteiligung nur maximal 18 Monate lang an die Kunden hätten zahlen können.

„Fitch-Ratings gab Lebensversicherern wie der Nürnberger Beamtenversicherung, Vereinigte Post oder HUK-Coburg das Rating-Urteil schwach“, schreibt das Magazin. Die Rating-Agentur habe bei ihrem Test unterstellt, dass die Nettozinsen auf die Kapitalanlagen seit Anfang 2002 bei Null liegen. Die Investmentbank Goldman Sachs gehe sogar davon aus, dass 30 Versicherer Probleme hätten, „die Solvenzkriterien zu erfüllen“.

Der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Jochen Sanio, sagte in einem Interview der „Bild am Sonntag“: „Die deutschen Lebensversicherer sind absolut sicher.“ Es habe ein Problem mit einem kleineren Unternehmen gegeben. Das werde aber ohne Nachteile für die Kunden gelöst, indem eine andere Versicherung einspringe. Die Lebensversicherungen hätten ihren Kunden in den vergangenen Jahren sehr hohe Überschüsse gutgeschrieben. Dabei hätten viele Unternehmen auf Rücklagen zurückgegriffen. Es sei unvermeidlich, dass sie die bisherigen, zu hohen Prozentsätze für das nächste Jahr senken.

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