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Wirtschaft: Börsengang der Bahn nicht vor 2007

Berlin Seit Jahren wird über den Börsengang der Deutschen Bahn diskutiert. Aber auch vor dem Hintergrund der Haushaltsnöte des Bundes ist nicht mit einer schnellen Veräußerung von Anteilen zu rechnen.

Berlin Seit Jahren wird über den Börsengang der Deutschen Bahn diskutiert. Aber auch vor dem Hintergrund der Haushaltsnöte des Bundes ist nicht mit einer schnellen Veräußerung von Anteilen zu rechnen. „Die Bahn gehört nicht zum Tafelsilber, das man einfach verkauft“, sagte Uwe Beckmeyer, der verkehrspolitische Sprecher der SPD, dem Tagesspiegel am Mittwoch. Schließlich habe die Bahn einen wichtigen Infrastrukturauftrag. Im Verkehrsministerium verwies man darauf, dass die Bahn letztlich durch das Erreichen der nötigen Geschäftszahlen über den Zeitpunkt des Börsengangs entscheide.

„Wir sind voll im Plan“, sagte ein Konzernsprecher dem Tagesspiegel. Das Geschäft laufe gut. Im kommenden Jahr werde die Bahn wie geplant kapitalmarktfähig sein. Ab 2007 wäre dann ein Börsengang möglich – vorausgesetzt Bundestag und Bundesrat verabschieden das nötige Gesetz. Bahnchef Hartmut Mehdorn hatte jüngst in einem Brief an die designierte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den SPD-Chef Franz Müntefering auf eine „zügige Privatisierung“ gedrungen – und zwar zusammen mit dem Schienennetz. Ein Börsengang werde außerdem zur Entlastung des Bundeshaushalts beitragen, heißt es in Mehdorns Schreiben.

Der Effekt dürfte allerdings indirekt sein, indem die Bahn profitabler wird. Der Erlös aus dem Parkettdebut soll nämlich – nach Vorstellung der Bahn, aber auch der Verkehrspolitiker – dem Konzern für Investitionen zur Verfügung stehen, etwa für die internationale Expansion. SPD-Verkehrsexperte Beckmeyer sagte: „Aus Sicht der Bahn ist der Börsengang eine Operation, um dem Unternehmen Geld zuzuführen. Alles andere wäre kontraproduktiv.“ Der Bund müsse das als Eigentümer ähnlich sehen, betonte Beckmeyer. hop

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