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Börsengang: Verkehrs-Staatssekretär wegen Bahn-Bonus gefeuert

Der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Matthias von Randow, ist über die umstrittene Bonus-Entscheidung für den Bahn-Vorstand gestolpert. Er hatte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee offenbar nicht über die geplanten Zahlungen informiert.

Von Randow scheide im Zusammenhang mit dieser kürzlich im Aufsichtsrat getroffenen Entscheidung aus dem Amt aus, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hatte zuvor die Deutsche Bahn aufgefordert, geplante Millionen-Bonuszahlungen an Vorstände des Unternehmens im Zuge der Teilprivatisierung zu streichen. Tiefensee habe den Aufsichtsratsvorsitzenden der Bahn, Evonik-Chef Werner Müller, aufgefordert, entsprechende Verträge sollten aufgehoben werden, sagte der Sprecher des Ministers am Montag. Pikant am Streit um die Boni war, dass Tiefensee von seinem eigenen Staatssekretär, Matthias von Randow, über die geplanten Zahlungen offenbar nicht informiert wurde.

Die Grünen im Bundestag forderten indes eine "lückenlose Aufklärung" über die Millionen-Bonuszahlungen. "Wir beantragen eine Sondersitzung des Verkehrs- und des Haushaltsausschusses in der nächsten Woche", erklärten Alex Bonde, haushaltspolitischer Sprecher, und Winfried Hermann, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, am Montag. Dabei sollten auch Tiefensee und von Randow aussagen.

Nach einem "Spiegel"-Bericht hatte der Personalausschuss des Bahn-Aufsichtsrats die Sonderzahlungen bereits im Juni verabschiedet, darüber jedoch strengstes Stillschweigen vereinbart. Die Zahlungen sollten demnach bei einem erfolgreichen Börsengang der Bahn-Tochter DB Mobility Logistics fließen. Selbst Tiefensee kannte das Prämienprogramm bis vor wenigen Tagen dem Bericht zufolge nicht. Von Randow habe das Bonuspaket für die Regierung mit abgesegnet, seinem Chef davon aber nichts erzählt, berichtete der "Spiegel". Von Randow scheide im Zusammenhang mit dieser kürzlich im Aufsichtsrat getroffenen Entscheidung aus dem Amt aus, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. (imo/dpa/AFP)

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