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Wirtschaft: Börsengang von T-Mobile hängt in der Luft

Ein Zeitpunkt für den geplanten Börsengang der T-Mobile International ist nicht in Sicht. Telekom-Chef Ron Sommer stellte am Montag den ursprünglich geplanten Termin im Juni in Frage: "Der Termin ist für uns noch nicht erledigt", sagte er anlässlich der Computermesse Cebit, die am Mittwoch in Hannover beginnt.

Ein Zeitpunkt für den geplanten Börsengang der T-Mobile International ist nicht in Sicht. Telekom-Chef Ron Sommer stellte am Montag den ursprünglich geplanten Termin im Juni in Frage: "Der Termin ist für uns noch nicht erledigt", sagte er anlässlich der Computermesse Cebit, die am Mittwoch in Hannover beginnt. Der Börsengang werde nur dann durchgezogen, wenn die Rahmenbedingungen eine angemessene Bewertung der neuen Aktien sicherstellten. "Eine T-Aktie bei 17 Euro verführt uns nicht, T-Mobile an die Börse zu bringen", sagte Sommer. Am Montag notierte die T-Aktie knapp über 17 Euro. Die Telekom hatte bisher zwei mögliche Termine für den Börsengang ihrer Mobilfunktochter T-Mobile genannt: Juni oder November 2002. Sollte der Börsengang erneut verschoben werden, wird es der Telekom wohl nicht gelingen, die Schulden von 66,6 Milliarden Euro wie geplant bis zum Jahresende auf 50 Milliarden Euro zu reduzieren.

Von der weltgrößten Computermesse Cebit erhofft sich die High-Tech-Branche nach den dramatischen Einbrüchen der vergangenen Jahre erste Impulse für einen neuen Aufschwung. Unter dem Eindruck der immer noch verhaltenen Stimmung ist die Zahl der Aussteller erstmals in der 16-jährigen Geschichte der Messe gesunken. Offiziell eröffnet wird die Cebit am Dienstagabend von Bundeskanzler Gerhard Schröder. Große Telekommunikations- und Computerunternehmen präsentieren bereits zuvor Neuheiten und Trends. Erwartet werden insgesamt 7962 Aussteller aus 61 Ländern, rund 130 weniger als 2001. Die Cebit läuft bis zum 20. März. Nach Angaben der Deutschen Messe gibt es allein aus den USA drei Gemeinschaftsstände weniger als im Vorjahr. 2001 waren noch 477 US-Aussteller in Hannover, in diesem Jahr werden es 345 sein.

Telekom-Chef Ron Sommer wollte sich am Dienstag in Hannover nicht zur Dividende äußern. Da die Telekom im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit dem Börsengang einen Konzernverlust von 3,5 Milliarden Euro erwirtschaftet hat, fragen sich Aktionäre, ob die Dividende ausfällt. Die Telekom sei sehr wohl in der Lage eine Dividende zu zahlen, sagte Sommer. Einen Beschluss dazu gebe es noch nicht. Erleichtert zeigte sich Sommer darüber, dass das Bundeskartellamt Ende vergangener Woche das geplante Gemeinschaftsunternehmen der Telekom-Tochter T-Online mit Bild.de genehmigt hat. T-Online erwirbt 37 Prozent an dem Online-Projekt der Bild-Zeitung. Damit baut die Telekom ihr Inhalte-Angebot weiter aus.

Zur Cebit hat das neue gemeinsame Startportal von T-Mobile und T-Online Premiere. "T-Mobile online" soll den Kunden ein Portal für die mobile Nutzung digitaler Informations- und Unterhaltungsangebote bieten. "Wir realisieren mit diesem neuen Portal die erste Stufe neuer Nutzungsformen für das mobile Internet", sagte Sommer. Damit würden die Weichen für den künftigen Mobilfunkstandard UMTS gestellt. "Wir werden so Millionen von Mobilfunkkunden sukzessive an Mobile Multimedia heranführen und damit auf UMTS vorbereiten."

Neben dem neuen mobilen Zugang startet T-Online auf der Cebit außerdem das neue Breitbandportal "T-Online Vision". Das Angebot umfasst unter anderem Filme in TV-Qualität, Musik in CD-Qualität und Spiele. Das Portal richtet sich an Kunden mit schnellem Internetzugang über die DSL-Technik. Aktuell habe die Telekom bereits 2,3 Millionen Verträge vermarktet, sagte Telekom-Vorstand Josef Brauner, der die Bereiche T-Com (Festnetz) und T-Systems (Systemgeschäft) verantwortet. Er kündigte eine Reihe neuer DSL-Angebote an. So können Kunden, die in Gebieten wohnen, wo das Festnetz noch keine Möglichkeit zum DSL-Anschluss bietet, vom 1. Mai an DSL auch via Satellit bekommen.

vis

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