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Börsenspekulation: WestLB setzt Millionen in den Sand

Die WestLB hat zwei Mitarbeiter wegen einer misslungenen Börsenspekulation und damit verbundener Verluste entlassen. Durch riskante Kreditgeschäfte stürzte die Bank vor fünf Jahren in die tiefste Krise ihrer Firmengeschichte.

Düsseldorf - "Es hat Regelverstöße im Eigenhandel der Bank gegeben", erklärte Vorstandsmitglied Werner Taiber. Er bestätigte damit einen entsprechenden Bericht in der "Financial Times Deutschland" (FTD). Die Bank habe konsequent und prompt reagiert. "In diesem Zusammenhang haben wir auch personelle Maßnahmen ergriffen", sagt Taiber, der im Vorstand seit Ende Februar 2007 auch für das Geschäftsfeld Eigenhandel zuständig ist.

Nach Angaben der "FTD" verlor die Bank in kurzer Zeit rund 100 Millionen Euro. Ein Bank-Sprecher wollte den Betrag allerdings nicht bestätigen. Die Verluste sollen aus Geschäften mit Stamm- und Vorzugsaktien des Autokonzerns VW entstanden sein. Dabei berief sich das Blatt auf Händlerkreise, die die Vermutungen äußerten, dass die WestLB auf eine sinkende Kursdifferenz zwischen beiden Aktiengattungen gesetzt habe. Als der Autohersteller Porsche dann seinen Anteil an den VW-Stammaktien aufstockte, sei die Wette nicht mehr aufgegangen.

Vorangegangene Millarden-Verluste

Sowohl für den Eigenhandel wie auch für andere Geschäftsfelder hat die WestLB ein straffes Risikomanagement. Vor fünf Jahren war die Düsseldorfer Großbank durch riskante Kreditgeschäfte mit Milliarden-Verlusten in die tiefste Krise ihrer Bankgeschichte gestürzt. Der Vorstand wurde komplette ausgewechselt und die Bank neu ausgerichtet. Heute soll der Eigenhandel, auf den früher einmal 20 Prozent der Bankgeschäfte entfielen, nur noch rund fünf Prozent ausmachen.

Die Bank werde auch 2006 im Eigenhandel positive Ergebnisbeiträge abliefern, betonte ein Banksprecher. Außerdem gehe das Institut weiter davon aus, dass er dies auch im laufenden Geschäftsjahr tun werde. (tso/dpa)

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