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Wirtschaft: Börsianer erwarten nur leichten Dax-Anstieg

DÜSSELDORF (val).Mit Zuversicht ist der deutsche Aktienmarkt in den November gestartet.

DÜSSELDORF (val).Mit Zuversicht ist der deutsche Aktienmarkt in den November gestartet.Zugpferd Nummer eins war die Wall Street: Der überraschend robuste Konjunkturverlauf in den USA und der Erfolg der Demokratischen Partei bei den Kongreß- und Gouverneurswahlen haben das Börsenklima aufgehellt.Zur guten Stimmung trugen auch weitere Zinssenkungen im Euro-Land bei sowie Dollarkurse von über 1,66 DM bei.Außerdem hat sich die Angst der Aktionäre ein wenig gelegt, daß die brasilianische Regierung ihre Währung weiter abwerten könnte.

Der Dax kletterte - von Gewinnmitnahmen unterbrochen - auf fast 4900 Punkte.Damit hat er gegenüber seinem Tief von Anfang Oktober um 25 Prozent zugelegt und notiert jetzt wieder deutlich über seinem Niveau vom Jahresbeginn.Analysten rechnen damit, daß die Aktienkurse in der nächsten Woche nicht sonderlich steigen werden: Der Dax habe wieder ein "faires Niveau" erreicht, heißt es in dem Börsenbericht der Commerzbank."Das gedämpfte Wirtschaftswachstum ist dabei ebenso berücksichtigt wie die erwartete weitere Abschwächung des Dollar unter 1,60 DM." Beides werde die Unternehmensgewinne verhaltener steigen lassen.Besonders interessant auf dem deutschen Aktienmarkt sind nach Meinung von Herbert Sturm, Analyst der DG-Bank, in der kommenden Woche die Chemie-Titel.Die Unternehmen BASF, Schering und Bayer werden neue Zahlen verkünden.Sturm rechnet "mit der einen oder anderen schlechten Nachricht".Die Gewinne der Chemieunternehmen seien nach der Asienkrise stark eingebrochen.Diese Neuigkeiten "werden alles andere übertünchen", vermutet Sturm.

Bessere Zeiten seien aber für die Autohersteller zu erwarten, nachdem sich der Dollar einigermaßen stabilisiert und VW-Chef Ferdinand Piech angekündigt habe, sein Unternehmen könne im nächsten Jahr ein neues Rekordergebnis präsentieren.Für Sturm sind das gute Nachrichten nach den Hiobsbotschaften von BMW-Chef Bernd Pischetsrieder und Daimler-Chef Jürgen Schrempp über die schlechte Lage in der Automobilbranche.Anlegern rät Sturm zu Daimler-Papieren, die "viel Spielraum nach oben bieten".Ansonsten empfiehlt der DG-Analyst Aktien, die von den niedrigen Zinsen profitieren, so zum Beispiel das Papier des Bauunternehmers Hochtief.Daneben hält Sturm Veba-Aktien für "recht günstig", zumal die Diskussion um die Zukunft der Kernenergie "an der Börse zuende ist".Grundsätzlich sei auch die Viag-Aktie interessant.Die DG-Bank rät aber abzuwarten, was für eine Unternehmensstrategie der Versorger auf der Pressekonferenz am Montag ankündigt und wie die Analysten das Unternehmen auf ihrem Treffen am Dienstag einschätzen.Hingegen rät Ralf Conen von Sal.Oppenheim zum RWE-Papier.Das Unternehmen habe genügend Kapital, um etwaige Belastungen aus der Kernenergie zu bezahlen, sagt er.Der Dax wird Conen zufolge in der nächsten Woche leicht, um 50 bis 100 Punkte, nach oben klettern.Für die Aktienmärkte dürften in der kommenden Woche neben dem Neunmonatsbericht der Commerzbank auch Neuigkeiten aus Japan wichtig werden: Die Regierungspartei LPD stellt am Donnerstag ihr Konjunkturprogramm vor, und am Freitag kommt der geldpolitische Ausschuß der Bank of Japan zusammen.

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