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Wirtschaft: Bosch plant längere Arbeitszeiten in Deutschland Automobilzulieferer wächst

in Asien und Amerika

Stuttgart (dpa). Der weltweit zweitgrößte Automobilzulieferer Bosch zeigt sich für das Jahr 2004 zuversichtlich und rechnet mit mehr Umsatz und höherem Gewinn. Der Umsatz werde aus heutiger Sicht um fünf bis sieben Prozent wachsen, und auch für eine erneute Ergebnisverbesserung gebe es gute Chancen, sagte Konzernchef Franz Fehrenbach am Donnerstag bei der Bilanzvorlage in Stuttgart. Wachstumsimpulse sieht er vor allem in Asien und Amerika.

In Deutschland dürfte die Wachstumsschwäche anhalten, meinte Fehrenbach, der sich „aus Verantwortung für die gut 100000 Boschler in Deutschland“ nachdrücklich für eine punktuelle Anhebung der Arbeitszeit aussprach. Zwar stehe Bosch unter dem Druck, immer schneller über die deutschen Grenzen hinauszuwachsen. Aber er werde in jedem Einzelfall nach tragfähigen Lösungen für die deutschen Standorte suchen, sagte der Geschäftsführungsvorsitzende der Robert Bosch GmbH.

Bosch ist mit einem Umsatzplus von fünf Prozent im ersten Quartal in das Geschäftsjahr 2004 gestartet. 2003 hatte Bosch den Umsatz um knapp vier Prozent auf 36,4 Milliarden Euro gesteigert. Das operative Ergebnis legte von 1,4 Milliarden auf 1,8 Milliarden Euro zu. Beim Ergebnis vor Steuern stieg die Umsatzrendite von vier auf fünf Prozent. 2005 sollen es sieben Prozent sein.

Der Bereich Kraftfahrzeugtechnik trug knapp 1,3 Milliarden Euro zum Ergebnis bei. Der Umsatz im Automobilsektor war währungsbedingt nur um ein Prozent auf 23,6 Milliarden Euro gestiegen, hatte ohne Wechselkurseinflüsse aber um acht Prozent zugelegt. Damit konnte Bosch weiter zur Nummer eins, dem US-Automobilzulieferer Delphi, aufschließen. Bosch rechnet 2004 mit einem Wachstum der weltweiten Automobilproduktion von 3,5 Prozent, geht bei der eigenen Produktion aber von höheren Wachstumsraten aus. Der Durchschnittsumsatz pro Fahrzeug werde in den nächsten Jahren von 375 Euro auf mehr als 400 Euro steigen.

Bosch will die Umsatzstruktur besser ausbalancieren, sagte Fehrenbach. Heute kommen 65 Prozent des Umsatzes aus dem sehr wettbewerbsintensiven Bereich Automobilzulieferung, langfristig sollen es 50 Prozent sein. Die Bereiche Industrietechnik und Gebrauchsgüter/Gebäudetechnik sollen durch weitere Akquisitionen gestärkt werden.

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