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Wirtschaft: Bremsklotz Bürokratie?

Die Brüsseler EUMaschinerie kommt immer wieder in die Schlagzeilen – sie ist als regelungswütig, ineffizient und zu teuer verschrien. Das bekamen jüngst auch die EU-Parlamentarier zu spüren, deren Streben nach höheren Diäten abschlägig beschieden wurde.

Die Brüsseler EUMaschinerie kommt immer wieder in die Schlagzeilen – sie ist als regelungswütig, ineffizient und zu teuer verschrien. Das bekamen jüngst auch die EU-Parlamentarier zu spüren, deren Streben nach höheren Diäten abschlägig beschieden wurde. Verschwendet die EU-Verwaltung das Geld der Mitgliedstaaten? Das Salär eines Generaldirektors in der Kommission, der einem Staatssekretär vergleichbar ist, beläuft sich auf 20000 Euro im Monat. Das ist mehr als das Gehalt des deutschen Bundeskanzlers. Doch derlei Kritik perlt an der EU-Kommission ab. Der Sprecher des zuständigen Kommissars Neil Kinnock mag sich zwar nicht über ein zu niedriges Einkommen beklagen – von aufgeblähter Bürokratie in Brüssel will er aber nichts hören: „Auf 375 Millionen EU-Einwohner kommen nur 24000 Beamte. Das ist ein Witz im Vergleich mit europäischen Großstädten.“ So sind in Berlin für das Wohl von 3,4 Millionen Einwohnern rund 130000 Mitarbeiter im öffentlichen Dienst tätig. Das heißt, ein EU-Funktionär arbeitet für 15625 Europäer, ein Mitarbeiter der deutschen Hauptstadtverwaltung dagegen nur für 26 Berliner.

Auch bei den Gehältern liegen die EU-Bürokraten nicht an der Spitze. Studien zufolge verdienen sie zwar mehr als ihre Kollegen bei der Nato, bei der UNO oder bei nationalen Regierungen. Im Vergleich zu Diplomaten, die in Botschaften bei der EU arbeiten, liegen die Bezüge der Beamten jedoch niedriger. Auch das Personal multinationaler Unternehmen wird besser bezahlt. Und ihre guten Verdienste verteidigen die EU-Beamten mit der hohen Qualifikation, die sie nachweisen müssen. Außerdem lebten sie im Ausland. Das verteure schließlich die Lebensführung. msb

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