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Wirtschaft: Britannia kommt nach Schönefeld

Größte Charterfluggesellschaft wird deutsche Zentrale in Berlin einrichten / 700 Stellen geplant MÜNCHEN (tmh).Die weltgrößte Charterfluggesellschaft Britannia Airways Limited, London, hat sich für Berlin-Schönefeld als Zentrale ihrer deutschen Tochterfirma entschieden.

Größte Charterfluggesellschaft wird deutsche Zentrale in Berlin einrichten / 700 Stellen geplant

MÜNCHEN (tmh).Die weltgrößte Charterfluggesellschaft Britannia Airways Limited, London, hat sich für Berlin-Schönefeld als Zentrale ihrer deutschen Tochterfirma entschieden.Das bestätigte ein Firmensprecher am Donnerstag in München auf Anfrage.Britannia will binnen fünf Jahren mit acht Großraumjets und rund 700 Mitarbeitern hierzulande eine "kritische Masse" erreichen.Die Stellen werden nun überwiegend in Berlin entstehen. Den Ausschlag für Schönefeld hätten die günstigen Flughafenkosten und das Entwicklungspotential des Airports gegeben.Im Standortrennen waren auch München und Köln.Britannia verspricht durch die Entscheidung neue Impulse für den Flugverkehr über Berlin.An den Start gehen soll der deutsche Ableger bereits im November mit zunächst 200 Beschäftigten und einer Maschine vom Typ Boeing 767.Im Mai 1998 sollen zwei weitere 767 dazukommen.Beginnend mit dem Winterflugplan 1997/98 will Britannia von Deutschland aus vorerst den Karibik-Staat Dominikanische Republik anfliegen und später auch andere Ziele aufnehmen. Das Beispiel der von München aus operierenden Deutschen British Airways, die immer noch in den roten Zahlen fliegt, ficht Britannia nicht an.Manager Richard Manley ist sicher, bereits im ersten Geschäftsjahr Gewinne zu verbuchen.Die deutsche Tochter von British Airways operiere nicht wie Britannia im Charterfluggeschäft, das anderen Gesetzen gehorche.Für einen Ferienflieger gebe es in Deutschland noch Kapazitäten und Marktlücken, sagte er.Die deutsche Britannia Airways GmbH verstehe sich zudem keinesfalls als Billigflieger, sondern als Konkurrent von LTU und der Lufthansa-Tochter Condor.Nach dem Vorbild der Muttergesellschaft wolle man die kostenbewußteste Fluggesellschaft auch in Deutschland werden. Konzernweit hat Britannia 1996 mit ihrer 29 Flugzeuge starken Flotte rund 7,5 Millionen Passagiere befördert.LTU brachte es auf 6,9 Millionen und Condor auf 6,5 Millionen Fluggäste.Britannia wurde 1962 gegründet und wird vom kanadischen Reisekonzern Thomson Travel Group kontrolliert.Die britische Zwischenholdig verbuchte zuletzt bei 1,5 Mrd.Pfund Umsatz einen Gewinn von 75 Mill.Pfund.Britannia gilt als innovativ, sicher und pünktlich.Die Linie war der erste Charterflieger, der seinen Gästen an Bord warme Mahlzeiten servierte und eine feste Sitzplatzvergabe einführte.Die Britannia Airways GmbH ist die erste Auslandstochter der Briten in Europa.In Deutschland werden ihre Charterflüge bislang ausschließlich von der Frosch Touristik GmbH in München vermarktet.

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