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Wirtschaft: Briten gewinnen Übernahmekampf

TOKIO (ga/HB/rtr). Der britische Telefonkonzern Cable & Wireless hat den Übernahmekampf um die Tokioter International Digital Corporation (IDC) gewonnen.

TOKIO (ga/HB/rtr). Der britische Telefonkonzern Cable & Wireless hat den Übernahmekampf um die Tokioter International Digital Corporation (IDC) gewonnen. Die beiden Großaktionäre bei IDC, die Toyota Motor Corp und die Itochu Corp, kündigten am Mittwoch in Tokio den Verkauf ihrer IDC-Anteile von je 17,69 Prozent an die Briten an. Zuvor hatte der japanische Telefonriese Nippon Telegraph and Telephon (NTT) erklärt, kein neues Übernahmeangebot mehr vorzulegen. Toyota und Itochu betonten, die Briten hätten das beste Gebot präsentiert.

Dabei hatte sich der größte Telefonkonzern der Welt NTT ursprünglich schon die Zustimmung des IDC-Vorstandes gesichert, als Cable & Wireless, die zweitgrößte Telefongesellschaft Großbritanniens, ein höheres Angebot vorlegte. Die Briten hatten IDC, einem Telekom-Anbieter für internationale Dienste, 1986 zusammen mit Itochu und Toyota gegründet. Alle drei Unternehmen waren seither als führende Anteilseigner mit jeweils 17,69 Prozent an IDC beteiligt. Insgesamt sind am IDC-Kapital 130 verschiedene Parteien beteiligt.

Mit der Übernahme der von den beiden Partnern gehaltenen Anteile verfügen die Briten künftig über eine Kontrollmehrheit von mehr als 53 Prozent an IDC. Cable & Wireless ist damit das erste ausländische Unternehmen, das einen japanischen Telekom-Anbieter zur Tochter hat.

Seit März hatten Cable & Wireless und NTT sich um eine Übernahme von IDC bemüht mit dem Ziel, ihr Geschäft auf dem zweitgrößten Fernmeldemarkt der Welt mit einem Volumen von 100 Mrd. Dollar auszubauen. Zuletzt hatten die Briten NTT mit einem Angebot von 110 577 Yen je IDC-Aktie ausgestochen. Damit wird die international operierende IDC mit 69 Mrd. Yen (rund 1,1 Mrd. DM) bewertet. Ein NTT-Sprecher sagte, das letzte Angebot des britischen Konkurrenten habe den Wert von IDC nicht mehr angemessen erscheinen lassen. Für NTT bedeutet das Scheitern der geplanten Übernahme von IDC einen Rückschlag und zeitliche Verzögerungen bei der angestrebten Einschaltung in das internationale Telekomgeschäft. Sie soll nun entweder im Alleingang oder mit einem anderen Partner finanziert werden. NTT war vor allem an der bestehenden Auslandsorganisation von IDC, der technischen und rechtlichen Telekom-Infrastruktur sowie der Kundenbasis innerhalb und außerhalb Japans interessiert.

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