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Wirtschaft: Brüssel will Risikokapital unterstützen

FRANKFURT (MAIN) (ro).Kleinere und mittlere Unternehmen sind nach Ansicht der EU-Kommission ein entscheidender Faktor zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und für die Innovation in der Wirtschaft.

FRANKFURT (MAIN) (ro).Kleinere und mittlere Unternehmen sind nach Ansicht der EU-Kommission ein entscheidender Faktor zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und für die Innovation in der Wirtschaft.Noch aber haben viele dieser Firmen Probleme, an das für geplante Investitionen notwendige Kapital zu kommen.Die Hürden dafür will die EU nach den Worten des für den Binnenmarkt und Finanzdienstleistungen zuständigen Kommissars Mario Monti möglichst schnell abbauen."Die Situation für Risiko- und Venture-Kapital in Europa ist derzeit nicht ideal", meinte Monti am Donnerstag in Frankfurt.Es müsse einiges verbessert werden, um die Kapitalkosten für kleinere und mittlere Unternehmen zu drücken.Die EU-Kommission hat deshalb einige Initiativen auf den Weg gebracht, die möglichst noch in der derzeitigen Rats-Präsidentschaft Deutschlands vertieft werden sollen.Im Zentrum steht ein "Risiko-Kapital-Aktions-Plan".Damit sollen in den EU-Mitgliedsstaaten Maßnahmen angestoßen werden, um die Kosten einer grenzüberschreitenden Kapitalbeschaffung zu drücken.Monti denkt dabei unter anderem an die Harmonisierung von Steuern und an die Beseitigung von Nachteilen bei der Besteuerung von Aktien im Vergleich zu Anleihen.

Die EU-Kommission sieht sich durch die Erfahrungen in den USA und in Europa bestärkt, kleinere und mittlere Unternehmen zu fördern.In der EU etwa konnte die Zahl der Mitarbeiter in solchen Unternehmen, die mit Hilfe von Risiko- und Venture-Kapital expandieren konnten, zwischen 1991 und 1995 um 15 Prozent jährlich gesteigert werden.In den USA entstanden zwischen 1990 und 1994 rund 16 Prozent der neuen Arbeitsplätze bei Unternehmen, deren Aktien an der Nasdaq, der Börse für innovative, kleinere High-Tech-Unternehmen notiert waren.Und hierzulande hat sich der vergleichbare Neue Markt der Frankfurter Börse nach Angaben von Reto Francioni, stellvertretender Vorstandschef der Deutsche Börse AG, nicht nur für die Anleger, sondern auch für den Arbeitsmarkt ausgezahlt.12 000 neue Arbeitsplätze seien seit Mitte 1997 in den dort notierten Unternehmen entstanden.Die Deutsche Börse will allerdings in Zukunft auch ihre Anstrengungen für echte Venture-Kapital-Unternehmen gemeinsam mit der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) weiter verstärken.Schon jetzt hat sich nach Ansicht von Francioni die Einrichtung des Deutschen Eigenkapitalforums mit mehreren Veranstaltungen pro Jahr ausgezahlt.150 Firmen würden derzeit jeweils an dieser Plattform für Patenteigner, innovative Unternehmer und mögliche teilnehmen.

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