zum Hauptinhalt
Vor allem der Dienstleistungssektor in Berlin holt auf.

© Thilo Rückeis

Bruttoinlandsprodukt: Berlins Wirtschaft wächst kräftig

Die Investitionsbank Berlin hält an ihrer Prognose von 2,2 Prozent für das Gesamtjahr fest. Die Zahl der Asylsuchenden wirkt dabei als Treiber.

Der wirtschaftliche Aufschwung in Berlin hält an, allerdings dürfte sich die Entwicklung nicht mehr so gleichmäßig vollziehen wie bisher. Das geht aus der jüngsten Analyse der landeseigenen Investitionsbank Berlin (IBB) hervor, die das Institut am Montag vorgelegt hat. Demnach dürfte die regionale Wirtschaftsleistung im dritten und vierten Quartal des laufenden Jahres um 2,5 beziehungsweise 1,9 Prozent wachsen. Somit halten die IBB-Volkswirte für das Gesamtjahr ihre Prognose aufrecht: Das Berliner Bruttoinlandsprodukt werde um 2,2 Prozent zum Vorjahr zulegen.

Allerdings könnten „Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit der Krise im Euro-Raum, geopolitische Krisen im Nahen Osten und Sorgen über die wirtschaftliche Entwicklung wichtiger Schwellenländer auch auf die Berliner Wirtschaft dämpfend wirken“, hieß es. Für das erste Quartal 2016 geht die IBB von einer ebenfalls robusten Wachstumsrate von 2,1 Prozent aus. Im Gesamtjahr würde Berlins Wirtschaft erneut stärker wachsen als Deutschland insgesamt (plus 1,6 Prozent). Auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nimmt seit Jahren mit einem deutlich über dem Bundestrend liegenden Tempo zu.

Berlin hat weiter Nachholbedarf

Laut IBB-Analyse profitiert der Berliner Arbeitsmarkt aktuell vom stark expandierenden Dienstleistungsbereich. „Das ist auch nötig, weil Berlin trotz hoher Dynamik in vielen Bereichen noch immer einen enormen Nachholbedarf hat“, schreiben die Autoren. Im September waren, wie berichtet, in Berlin nur noch 189 610 Arbeitslose gemeldet. Allerdings dürfte sich die hohe Zahl der Asylsuchenden dämpfend auf den bisher stetigen Abbau der Arbeitslosigkeit auswirken. Die IBB erwartet bei der Arbeitslosenquote – im September lag sie im Schnitt der zwölf Bezirke bei 10,4 Prozent – eine „Seitwärtsbewegung“.

Andererseits werde der Konsum in Berlin im laufenden und vor allem im nächsten Jahr einen zusätzlichen Schub durch die anhaltend hohe Zuwanderung und insbesondere die steigende Zahl von Asylsuchenden erhalten, sagt die Förderbank voraus. „Legt man 12000 Euro je Person und Jahr zugrunde, dürfte der Konsum in Berlin 2016 bei erneut rund 40 000 Asylsuchenden kräftige Wachstumsimpulse generieren“, schreiben die Autoren. Hinzu komme der nach wie vor stark boomende Tourismus.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false