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Bürgschaften: Auf dem Trockenen

Trotz Krise sinkt die Nachfrage nach Bürgschaften

Berlin - Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise ist die Nachfrage nach Bürgschaften für kleine Unternehmen in der Region zurückgegangen. Dies lässt auch auf eine insgesamt gesunkene Kreditvergabe schließen. Wie die Bürgschaftsbank zu Berlin-Brandenburg (BBB) am Freitag mitteilte, sank das Volumen der von ihr ausgereichten Bürgschaften und Garantien im vergangenen Jahr um 17 Prozent auf 44 Millionen Euro. „Die Unternehmen haben sich schon 2008 vorsichtiger verhalten und nur dann Kredite in Anspruch genommen, wenn sie diese wirklich brauchten“, sagte BBB-Geschäftsführerin Waltraud Wolf.

Auch in den ersten Monaten des neuen Jahres hat sich die Lage offenbar kaum verändert. Die Zahl der Anfragen sei im Vergleich zum Vorjahr nicht stark angestiegen, sagte Co-Geschäftsführer Herbert Müksch. Die Lage sei „noch nicht zufriedenstellend. Wir sind deshalb sehr viel unterwegs bei den Banken“.

Die Bürgschaftsbank ist eine Selbsthilfeeinrichtung der Wirtschaft. Sie wird von Kammern und Verbänden getragen und besichert Mittelstandskredite bis eine Million Euro mit Bürgschaften und Garantien, wenn die Unternehmen selbst nicht über ausreichende Sicherheiten verfügen. Über die Kreditvergabe selbst entscheiden aber die Geschäftsbanken.

Mit der Umsetzung des Konjunkturpakets II können die Bürgschaftsbanken Darlehen bis zu 90 Prozent besichern (vorher: 80 Prozent). Das soll die Banken zu einer stärkeren Kreditvergabe ermuntern. In einigen Ländern, darunter Brandenburg, wurde auch das Höchstvolumen für verbürgte Kredite von einer auf zwei Millionen Euro erhöht. In Berlin jedoch nicht. „Wir bedauern das sehr“, sagte Müksch.

Die BBB spürt die Krise auch in ihrer eigenen Bilanz. Wegen höherer Abschreibungen und einer gestiegenen Risikovorsorge brach der Gewinn 2008 um 55 Prozent auf 180 000 Euro ein. stek

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