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Wirtschaft: Bulmahn: Im Westen gibt es genug Lehrstellen

BONN . Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) sieht gute Chancen für ein ausreichendes Lehrstellenangebot im Westen.

BONN . Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) sieht gute Chancen für ein ausreichendes Lehrstellenangebot im Westen. Probleme gebe es allerdings in den neuen Bundesländern. Für mehr Lehrstellen setzt auch die rot-grüne Bundesregierung auf den Dialog mit der Wirtschaft, sagte Bulmahn während der Bundestagsdebatte über den Berufsbildungsbericht der Bundesregierung. Eine "Zwangsabgabe" für nichtausbildende Betriebe lehne sie als Notlösung ab. Ein Gesetzentwurf der PDS für eine Ausbildungsumlage, wie auch von der SPD grundsätzlich gefordert, wurde vom Bundestag mehrheitlich zurückgewiesen.Dem Berufsbildungsbericht zufolge werden in diesem Herbst 690 000 Lehrstellenbewerber erwartet. Für das vergangene Jahr verzeichnete die Bundesregierung keine ausgeglichene Lehrstellenbilanz: Mit 612 771 neuen Verträgen wurde zwar ein Plus von 25 000 Verträgen erzielt. Knapp 36 000 Jugendliche hatten zum gesetzlichen Stichtag 30. September gleichwohl keine Lehrstelle. Im Bündnis für Arbeit haben Arbeitgeber und Gewerkschaften nach Bulmahns Worten bereits zusätzliche Anstrengungen für ein ausreichendes Lehrstellenangebot vereinbart. Dies müsse in der kommenden Woche beim Kanzlergespräch konkreter werden. Bund und Länder hätten außerdem bereits 17 500 zusätzliche Ausbildungsplätze für Ostdeutschland verabredet. Das erfolgreiche Programm gegen Jugendarbeitslosigkeit werde fortgesetzt.Die Ministerin kündigte weitere Reformen der Berufsbildung mit flexibleren Ausbildungsordnungen und -inhalten an. "Einfachberufe" mit geringeren Qualifikationen, wie aus der Wirtschaft gefordert, seien dafür nicht geeignet.Antje Hermenau (Grüne) warnte, ein ausreichendes Lehrstellenangebot in diesem Herbst sei noch nicht sicher. "Wir werden uns noch einmal etwas einfallen lassen müssen", sagte Hermenau mit Blick besonders auf Ostdeutschland. Dort gebe es auch immer mehr Jugendliche, die eigentliche eine Ausbildung wollten, aber keine Stelle finden könnten. Für diese müßten mehr nachträgliche Qualifikationsmöglichkeiten geschaffen werden. Ein Gesetz für die Umlagefinanzierung durch nichtausbildende Betriebe ist nach den Worten von Christian Simmert (Grüne) noch nicht endgültig vom Tisch. Sollte im Herbst die Lehrstellenbilanz negativ ausfallen, müsse über diese Koalitionsvereinbarung noch einmal nachgedacht werden.Die Wirtschaft sagte zu, wie in den zurückliegenden Jahren ihre Zusage einzulösen und jedem "ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen" Jugendlichen einen Ausbildungsplatz anzubieten, teilte die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände mit.

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