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Wirtschaft: BUND: Transrapid wird noch teurer

BERLIN (kt). Die Baukosten für die Transrapid-Strecke Berlin-Hamburg werden sich nach Ansicht des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) durch umweltbedingte Mehraufwendungen zusätzlich um 1,5 Mrd.

BERLIN (kt). Die Baukosten für die Transrapid-Strecke Berlin-Hamburg werden sich nach Ansicht des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) durch umweltbedingte Mehraufwendungen zusätzlich um 1,5 Mrd. bis 2 Mrd. DM verteuern. Diese Position sei in der bisherigen Rechnung nicht enthalten, warf BUND-Geschäftsführer Peter Westenberger gestern in Berlin den Planern vor. Der Sprecher der Magnetschnellbahn-Planungsgesellschaft (MSP), Peter Jablonski, wies dies zurück. Westenberger forderte die Bundesregierung auf, das Transrapid-Projekt sofort aufzugeben. Die prognostizierten Kosten seien ohnehin schon von 6,1 Mrd. DM auf acht bis neun Mrd. DM gestiegen. Allein für Ersatz- und Ausgleichsflächen seien weitere 1,2 Mrd. DM erforderlich, sagte der Hamburger Anwalt Michael Günter. Durch erforderliche zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen entstünden zudem Mehrkosten in dreistelliger Millionenhöhe, ergänzte der Berliner Anwalt Karsten Sommer. Völlig ungeklärt sei zudem der Vogelschutz an der Strecke. Große Kranichrastplätze müßten deshalb ebenfalls aufwendiger abgeschirmt werden als vorgesehen.MSP-Sprecher Jablonski erklärte, die Ausgleichsmaßnahme sei selbstverständlich enthalten und verwies auf den entstehenen Park am Nordbahnhof in Berlin. Er schloß aber nicht aus, daß es weitere Lämschutzauflagen im laufenden Verfahren geben könnte.Westenberger warnte davor, jetzt "fiktive Zahlen" vorzulegen, um den Bau politisch doch noch durchzusetzen. Als Beispiel verwies er auf die Neubaustrecke der Bahn AG zwischen Köln und Frankfurt (Main). Deren Bau sei mit neun Mrd. DM veranschlagt worden, die Bahn habe dann einen Festpreis von 7,75 Mrd. DM garantiert. Inzwischen sei klar, daß der Bund doch eine Mrd. DM zuschießen müsse. Beim Transrapid dürfe sich dies nicht wiederholen, sagte Westenberger. Dabei seien die Vorgaben der Bundesregieurung, nicht mehr als 6,1 Mrd. DM für den Bau des Fahrwegs auszugeben, "nie und nimmer einzuhalten". Günther warf den Planern vor, von Anfang an mit falschen Zahlen argumentiert zu haben. Dies sei "fast kriminell".

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