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Wirtschaft: Bundesdruckereibaut wegen KriseStellen ab

Erträge geschrumpft

Berlin (dpa). Die Bundesdruckerei in Berlin will mit Stellenabbau und einer neuen Struktur die Krise meistern. Das Unternehmen teilte am Montag mit, dass bis zum März nächsten Jahres voraussichtlich 150 der derzeit 1690 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen – wegen der geplanten Veräußerung der Zweigstelle Neu-Isenburg. Mit „intelligenten Lösungen“ will der neue Vorsitzende der Geschäftsführung, Ulrich Wöhr, eine weitere Reduzierung um 300 Beschäftigte bis 2005 verhindern. „Betriebsbedingte Kündigungen sollen möglichst vermieden werden“, sagte er.

Auf einer Betriebsversammlung erklärte Wöhr, dass sich die Ertragslage der Bundesdruckerei „erheblich verschlechtert“ habe. Bei Banknoten sowie bei Personaldokumenten sei ein deutlicher Nachfragerückgang zu beobachten. Hinzu komme ein starker Preisrückgang bei Briefmarken. Wöhr verwies darauf, dass etwa 80 Prozent des Geschäftes der Bundesdruckerei von außen bestimmt würden. Eine stärkere Expansion auf internationalen Märkten erfordere wettbewerbsfähige Strukturen und niedrigere Kosten.

Die Bundesdruckerei war Ende 2000 vom Bund privatisiert worden und gehört inzwischen zur Authentos-Gruppe. Sie fertigt nicht nur Euro-Banknoten, sondern auch Geldscheine anderer Länder. Zuletzt hatte die Bundesdruckerei im Gegensatz zur Authentos-Tochter Orga, die Chipkarten produziert, schwarze Zahlen geschrieben. 1990 waren bei der Bundesdruckerei noch 4000 Beschäftigte tätig. Nach geltendem Tarifvertrag ist ein Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen der Gewerkschaft Verdi zufolge bis Ende März 2003 möglich. Verdi strebt eine Verlängerung bis 2005 an.

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