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Bundesfinanzaufsicht: Sanio bleibt im Amt

Der Chef der Bundesfinanzaufsicht, Jochen Sanio, hat trotz seiner Korruptionsaffäre das Vertrauen des Verwaltungsrates. Die Entlastung für 2005 versagte ihm das Gremium aber.

Berlin - Der Chef der von einer Korruptionsaffäre erschütterten Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Jochen Sanio, bleibt im Amt. Dies teilte der Vorsitzende des Verwaltungsrats der Behörde, Finanz-Staatssekretär Thomas Mirow, nach einer knapp dreistündigen Sitzung des Gremiums in Berlin mit. Sanio habe "das Vertrauen des Verwaltungsrats", betonte Mirow.

Allerdings verweigerte das Gremium dem BaFin-Chef weiterhin die Entlastung für das Geschäftsjahr 2005. Diese solle nun auf einer Sitzung im November erteilt werden, sagte der Staatssekretär. Der Verwaltungsrat wolle die Ergebnisse der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen abwarten, die im Oktober abgeschlossen werden sollten. Sanio wurde zudem beauftragt, eine umfassende Lösung der Probleme in seiner Behörde in Angriff zu nehmen. So solle unter anderem die Innenrevision der BaFin neu ausgerichtet werden, kündigte Mirow an.

Der Ruf der für die Kontrolle von Kreditinstituten, Finanzdienstleistern, Versicherern und Wertpapierhandelsunternehmen zuständigen Behörde hat schwer gelitten, seit im Frühjahr ein Mitarbeiter aufgeflogen war, der mit Scheinrechnungen für Computersoftware mindestens 2,6 Millionen Euro veruntreut haben soll. Auch weitere Mitarbeiter der BaFin sind ins Visier der Ermittler geraten. Sie sollen anderen Jobs verschafft oder sich bestechen haben lassen. (tso/AFP)

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