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Bundesregierung: Heute keine Festlegung auf Opel-Bieter

Die Bundesregierung will sich noch nicht für einen der Opel-Bieter entscheiden. Wie der Tagesspiegel erfuhr, soll mit den Interessenten noch weiter verhandelt werden. Derweil sind die europäischen Werke, Patente und der Zugriff auf Technologien vom Mutterkonzern GM schuldenfrei auf den deutschen Autobauer übertragen worden.

Die Bundesregierung will sich am (heutigen) Mittwoch noch nicht für einen der Opel-Bieter entscheiden. Regierungssprecher Ulrich Wilhelm sagte dem Tagesspiegel, es sei "keine Festlegung auf nur einen der Investoren" zu erwarten. Es liege vielmehr "im Interesse von Opel und des Steuerzahlers", wenn mit mehreren Anwärtern weiter verhandelt werde.

Im Mittelpunkt der abendlichen Gespräche im Kanzleramt mit allen Beteiligten werde die geplante Brückenlösung stehen, die die Zeit zwischen einer Insolvenz der amerikanischen Opel-Muttergesellschaft GM und dem Aufbau eines europäischen Opel-Konzerns überbrücken soll. "Dazu brauchen wir von allen Beteiligten das größtmögliche Maß an Sicherheit", betonte Wilhelm. Auch müsse seitens der potenziellen Investoren die Zustimmung zu der von der Bundesregierung geplanten Treuhand-Lösung vorliegen.

Interesse an dem Unternehmen mit seinen 25.000 Mitarbeitern haben der Zulieferer Magna, der italienische Autobauer Fiat, der Finanzinvestor RHJ und der chinesische Autokonzern BAIC.

Opel spaltet sich von GM ab

Opel hat im Ringen um seine Eigenständigkeit unterdessen einen Durchbruch erzielt: Der Aufsichtsrat des Autobauers hat in einer außerordentlichen Sitzung der schuldenfreien Übertragung aller Unternehmenswerte wie der europäischen Opelwerke sowie der Patente und Technologien an die Adam Opel GmbH zugestimmt.

Damit ist nach der finanziellen auch die rechtliche Abkoppelung des neuen europäischen Konzerns mit seiner Hauptmarke Opel von der angeschlagenen US-Mutter General Motors (GM) perfekt. Das Rüsselsheimer Traditionsunternehmen ist nun frei für einen neuen Investor und kann damit aus der drohenden Insolenz von GM herausgehalten werden.

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Zu diesem Zweck haben die Aufsichtsräte auch das Treuhandmodell der Bundesregierung bejaht. Damit akzeptiert er für eine Übergangszeit ein übergeordnetes Gremium aus Vertretern der Regierung und dem Eigentümer GM, dem noch in dieser Woche die Insolvenz droht. (Tsp)

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