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Wirtschaft: Bundeswehr sucht Lieferanten

BERLIN (dw).Mittelständler in Berlin und den neuen Bundesländern sollten sich nach Auffassung von Wirtschaftssenator Elmar Pieroth mehr um Aufträge der Bundeswehr bewerben.

BERLIN (dw).Mittelständler in Berlin und den neuen Bundesländern sollten sich nach Auffassung von Wirtschaftssenator Elmar Pieroth mehr um Aufträge der Bundeswehr bewerben.Bislang seien die neuen Länder nur mit rund acht Prozent an den Lieferverträgen der Truppe beteiligt: "Das ist allemal steigerungsfähig", betonte Pieroth am Mittwoch auf der Berliner Investorenkonferenz "Aufträge der Bundeswehr".Vertreter von rund 100 Unternehmen informierten sich in der Investitionsbank Berlin über mögliche Geschäftsbeziehungen zur Truppe.

Knut Schloenbach, Vizepräsident des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung in Koblenz, stellte insbesondere bei ostdeutschen Firmen "eine gewisse Hemmschwelle" fest, mit der Bundeswehr in Kontakt zu treten.Es herrsche noch immer "eine Mentalität des Abwartens", während westdeutsche Lieferanten ihre Geschäftsbeziehungen weiter vertieften, kritisierte Schloenbach.Die Bundeswehr lege jedoch großen Wert auf Geschäftsbeziehungen zu kleinen und mittleren Unternehmen, die vor Ort die Truppe mit Verbrauchsgütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs versorgen.Das Koblenzer Beschaffungsamt habe im vergangenen Jahr mehr als 12 600 Lieferverträge mit einem Gesamtvolumen von 8,3 Mrd.DM abgeschlossen.Damit sei das Amt einer der größten öffentlichen Auftraggeber Deutschlands.An die neuen Bundesländer gingen dabei aber nur Aufträge im Wert von 660 Mill.DM.Berliner Firmen erhielten Aufträge im Wert von 40 Mill.DM, Brandenburger Unternehmen lieferten Waren im Wert von 80 Mill.DM.

Der Vizepräsident der Wehrbereichsverwaltung VII in Strausberg, Gerd Engelmann, wies darauf hin, daß Berlin in der Vergangenheit bereits vom Konzept der dezentralen Beschaffung profitiert habe.Im vergangenen Jahr habe man 22 Mill.DM in die laufende Versorgung der rund 3000 hier stationierten Soldaten und 2000 Zivil-Beschäftigten investiert.Rund 76 Mill.DM wurden 1997 für die Instandsetzung und den Unterhalt der Kasernen aufgewendet.Rund 85 Prozent dieser Aufträge, betonte Engelmann, seien an kleine und mittlere Unternehmen vergeben worden.

Laut Schloenbach hat die Bundeswehr die Liste zulassungspflichtiger Artikel deutlich reduziert, so daß die Chancen für mittelständische Zulieferer noch größer geworden seien.Er riet interessierten Firmen, sich bei den Auftragsberatungsstellen der Länder als potentielle Lieferanten registrieren zu lassen.Die Berliner Beratungsstelle ist bei der BAO Berlin-Marketing Service GmbH im Ludwig-Erhard-Haus, Fasanenstraße 85 angesiedelt und ist unter der Telefonnummer 030 / 31510-318 zu erreichen.

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