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Wirtschaft: Bundeswirtschaftsminister Müller will die Kommunikationsbranche fit machen

Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) will mittelständischen Unternehmen dabei helfen, von der Entwicklung neuer Technologien zu profitieren. Müller stellte am Dienstag sein neues Konzept zur Technologiepolitik in Berlin vor.

Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) will mittelständischen Unternehmen dabei helfen, von der Entwicklung neuer Technologien zu profitieren. Müller stellte am Dienstag sein neues Konzept zur Technologiepolitik in Berlin vor. Danach sollen die Technologie-Förderprogramme für den Mittelstand unbürokratischer werden. Müller will besonders junge Unternehmen stärker fördern. Die Ausgaben für den Bereich Forschung und Entwicklung sollen von 1,7 Milliarden Mark in diesem Jahr auf 2,2 Milliarden Mark im Jahr 2003 steigen. "Von unserer Innovationsfähigkeit hängt ab, ob wir unsere Stellung in den oberen Plätzen der Weltwirtschaften halten können", sagte Müller.

Nachholbedarf sieht er vor allem in der Informations- und Kommunikationstechnologie. "Hier müssen wir noch einige Plätze aufrücken." Besonders stark sei die deutsche Wirtschaft bei der Entwicklung umweltverträglicher Produkte auf dem Energiesektor. Auch im Bereich der Bio- und Gentechnologien habe die deutsche Forschung ihren Rückstand aufgeholt. Neben diesen drei Bereichen will Müller in Zukunft die Forschung in der Luftfahrt stärker fördern. Drei so genannte Förderlinien sieht das neue Technologiekonzept mittelständische Unternehmen vor: "Innovation", "Forschungskooperation" und "Technologische Beratung".

Die Innovationslinie unterstützt junge Unternehmen in der Gründungsphase. Kernstück ist das bereits existierende Programm Beteiligungskapital für kleine Technologieunternehmen (BTU). Es hilft jungen Unternehmen dabei, Kapitalgeber zu finden. Das Programm galt bislang für Unternehmen die bis zu zehn Jahre alt sein durften. Jetzt dürfen nur noch Unternehmen, die bis zu fünf Jahre alt sind, an dem Programm teilnehmen. "Das soll keine Sparmaßnahme sein. Unser Ziel ist es nicht, weniger Unternehmen zu fördern", sagte Müller, "aber wir wollen uns auf die ganz jungen Unternehmen konzentrieren". Im vergangenen Jahr konnten junge Unternehmen mit Hilfe des Programms Kapitalgeber finden, die insgesamt 1,5 Milliarden Mark Beteiligungskapital aufbrachten. Außerdem will Müller mehr Existenzgründerlehrstühle an den Universitäten einrichten und einen Wettbewerb "Junior" an den Schulen initiieren.

Die zweite Förderlinie "Forschungskooperation" soll den Austausch von Wissen zwischen Forschungseinrichtungen und dem Mittelstand fördern. Dazu gehört beispielsweise das im Herbst 1999 gestartete Programm "Innonet", das gemeinsame Projekte von mindestens vier Unternehmen und mindestens zwei Forschungseinrichtungen fördert. Die dritte Förderlinie "Technologische Beratung" soll den Erfahrungsaustausch bei der Nutzung neuer Technologien fördern. Müller setzt dabei unter anderem auf Beratungszentren in den Handwerkskammern, die zu einem flächendeckenden Netz ausgebaut werden sollen. Außerdem will er die Beratung für die Teilnahme an Programmen der europäischen Union verstärken. "Die Unternehmen sollen stärker als bisher von den 15 Milliarden Euro in den europäischen Fördertöpfen profitieren", sagte Müller.

Zu allen drei Förderlinien gehören spezielle Programme und besonders günstige Bedingungen für die neuen Bundesländer. Der Wirtschaftsminister sprach in diesem Zusammenhang von ersten positiven Ergebnissen der Technologieförderung im Osten. Die Zahl der Beschäftigten im Bereich Forschung und Entwicklung in den neuen Bundesländern sei gestiegen, die Zuwachsrate bei der Anmeldung neuer Patente sei im Osten höher als im Westen. "Wenn man uns in Europa vergleicht, stehen wir im Bereich Forschung gar nicht so schlecht da. Im Vergleich mit den USA haben wir allerdings noch Nachholbedarf, vor allem auch im Bereich der Unterstützung junger Unternehmen", sagte Müller.

kvo

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