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Wirtschaft: Bunt gewaschen

Zwischen elf und 28 Cent kosten die „Guten“ pro Waschgang. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet „Denk mit“ von dm

Blasse Farben, weiße Schlieren und angefärbte Lieblingsshirts – wenn die Kleidung nicht richtig sauber aus der Waschmaschine kommt, ist das ganz schön ärgerlich. Doch wer kann bei der großen Auswahl an Waschmitteln schon mit bloßem Auge erkennen, welches gut ist und welches nicht? Auch der Preis ist keine Entscheidungshilfe, denn in den wenigsten Fällen heißt teuer auch gleich gut.

Hilfreicher ist da das jüngste Testergebnis der Stiftung Warentest. 15 Pulver und drei flüssige Colorwaschmittel mussten im Testinstitut zeigen, ob sie wirklich die Spezialisten für bunte Textilien sind. Zehn günstige Handelsmarken, auch „No Names“ genannt, standen im Wettbewerb mit acht meist viel teureren Markenprodukten.

Das Ergebnis kann sich für die preiswerten Marken durchaus sehen lassen: Unter den neun „guten“ Colorwaschmitteln finden sich fünf No Names. Das sind die Marken „Denk mit“ aus der Drogerie dm, „Unamat“ von Aldi Nord, „Tandil“ von Aldi Süd, „Maxitrat“ von Lidl und das AS-Colorwaschmittel von Schlecker. Besonders beim alltäglichen Schmutz, zum Beispiel bei Staub- und Rußpartikeln, können sie mit den Markenprodukten mithalten. „Die Handelsmarken sind eine gute Alternative für den schmalen Geldbeutel“, sagt Brigitte Kluth von der Stiftung Warentest. Denn mit elf bis 13 Cent pro Waschgang sind sie um einiges billiger als die großen Namen.

Testsieger ist allerdings Ariel Color & Style von Procter & Gamble, das mit etwa 25 Cent pro Waschladung deutlich teurer ist. Marktführer Persil Megaperls Color muss sich zusammen mit „Denk mit“ den zweiten Platz (2,2) teilen. Kleiner Nachteil beim Drogeriewaschmittel: Shirts und Pullis, die mit dem dm-Pulver gereinigt werden, nehmen eher Farbe von anderen bunten Kleidungsstücken an. Der „Schutz vor Anfärben“ ist nur mittelmäßig, so wie bei fast allen anderen Colorwaschmitteln der Handelsmarken.

Enttäuschend fällt die Bilanz bei den flüssigen Colorwaschmitteln aus. Die drei Mittel Persil Color-Gel, Una pro-aktiv von Aldi Nord und Coral optimal color wurden stellvertretend für die Gruppe der flüssigen Waschmittel getestet. „Sie waschen durchgängig nicht nur schlechter als das Pulver, sie belasten auch die Umwelt deutlich mehr“, sagt Testerin Brigitte Kluth. Denn die enthalten mindestens doppelt so viele Tenside wie Pulver.

Die Stiftung Warentest bemängelt, dass die Flüssigwaschmittel den Schmutz bestenfalls „ausreichend“ entfernen. Eher würde er verteilt als abgetragen und ausgespült. Nach mehreren Waschgängen sähe die Kleidung grau und leicht schmutzig aus. Für die Tester ein klarer Fall für eine Abwertung: „mangelhaft“ .

Auch bei hartnäckigen Flecken zeigen sich die Pulver viel stärker. „Die drei Testsieger Ariel, Denk mit und Persil sind auch hierbei ganz vorne“, urteilt Brigitte Kluth. Ariel und Denk mit werden mit Fetthaltigem besser fertig. Persil entfernt dagegen Tee und Rotwein eher, also alles, was bleichbar ist, obwohl Colorwaschmittel anders als Vollwaschmittel keine Bleiche enthalten. „Die Mittel sind dennoch nicht die besten bei der Entfernung von Flecken“, sagt Kluth. Kaffee und Saft sind eher ein Fall für Vollwaschmittel mit Bleichzusatz. Vollwaschmittel sollte man für farbige Textilien aber nur ausnahmsweise in die Dosierkammer geben, weil Bleiche Farben stark angreift. Doch wenn man mit dem Fahrrad durch Regenmatsch gefahren ist oder die Tomatensoße beim Kochen daneben gegangen ist, hilft wohl nur die harte Tour mit einem richtig starken Vollwaschmittel.

Nicht zuletzt, weil man Farben schonen will, wäscht man mit Colorwaschmitteln. Zudem sollen sie das Abfärben verhindern. Im Test veränderte sich Buntes mit Meister Proper und Sunil Power am stärksten, mit Persil Megaperls und Schlecker/AS am wenigsten, zumindest bei den Pulvern. Bei diesem Kriterium waren die Flüssigen auch ausnahmsweise gut. Denn was Verschmutzungen kaum entfernt, entfernt eben auch keine Farben.

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