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Wirtschaft: Burger King startet mit Gewinn an der Börse

Die Einnahmen sollen die Schulden senken

Berlin – Der Konkurrent McDonald’s hat es schon vor 40 Jahren getan – nun hat auch die Fast-Food-Kette Burger King ihre Aktien an der Börse platziert. Mit leichten Gewinnen startete die Aktie am Donnerstag in den Handel an der New Yorker Wall Street. Der erste Kurs lag mit 18 Dollar einen Dollar über dem Ausgabepreis. Anschließend gab er leicht nach – auf 17,52 Dollar. Der Börsengang spült 425 Millionen Dollar in die Kassen des Unternehmens und ist damit der bisher größte Börsengang eines Schnellrestaurants. Burger King hat die Einnahmen offenbar nötig: Den Großteil, rund 350 Millionen Euro, will man zum Schuldenabbau nutzen.

Das erste Burger- King-Restaurant eröffnete 1954 in Miami. Jim McLamore und David Edgerton grillten Rindfleisch und frittierten Pommes. Das berühmteste Burger- King-Produkt, den „Whopper“, boten sie erst drei Jahre später an. Doch nicht immer war der Whopper ein Erfolg: Nach großen Problemen konnte das Unternehmen seine Umsätze in den vergangenen beiden Jahren zwar wieder steigern, musste aber einige unproduktive Restaurants schließen. Laut einem Bericht des US-Magazins Business Week soll das Unternehmen auf einem Schuldenberg von einer Milliarde Dollar sitzen. Experten schätzen, dass eine Burger-King-Filiale im Schnitt nur gut die Hälfte dessen verkauft, was eine Filiale des Konkurrenten McDonald’s umsetzt. Auch die Restaurants des US-Mitbewerbers Wendy’s, der mit Burger King um Platz zwei unter den Burger-Bratern konkurriert, sollen deutlich mehr einnehmen. In den vergangenen elf Jahren hat Burger King elf Chefs verschlissen. Erst im April ging Sanierer Brenneman nach nicht einmal zwei Jahren Amtszeit und machte John Chidsey Platz.

Insgesamt stehen die Zeichen für die Fast-Food-Industrie an der New Yorker Börse aber gut: Die Aktie von Wendy’s legte in den vergangenen zwölf Monaten 30 Prozent zu, die von McDonald’s rund zehn Prozent. Im Januar brachte McDonald’s seine Tochter Chiplote Mexican Grill an den Kapitalmarkt, deren Aktienkurs sich am ersten Handelstag gleich verdoppelte und seitdem noch einmal kräftig gestiegen ist.

Burger King platzierte am Donnerstag nur rund ein Fünftel seiner Aktien an der Börse, den Rest behalten die Beteiligungsgesellschaften Texas Pacific Group, Bain Capital und Goldman Sachs. Sie hatten Burger King 2002 für 1,5 Milliarden Dollar vom britischen Getränkekonzern Diageo gekauft.

Weltweit arbeiten nach Unternehmensangaben rund 350 000 Menschen in 11 000 Filialen für Burger King. In Deutschland gibt es mehr als 490 Filialen, 42 davon in Berlin. Hier wurde 1976 auch das erste deutsche Burger-King-Restaurant eröffnet: am Kurfürstendamm.

In Deutschland hat der Konzern nach Angaben des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes im vergangenen Jahr 595 Millionen Euro umgesetzt und liegt damit deutlich hinter Marktführer McDonald’s, der mit 2,4 Milliarden Euro Umsatz rund vier Mal so groß ist. Der größte Teil der Burger-King-Filialen wird nach dem Franchise-Prinzip betrieben: Die amerikanische Mutterfirma vergibt dabei Lizenzen an selbstständig wirtschaftende Restaurant-Betreiber und wird im Gegenzug am Umsatz beteiligt.

Stefan Kaiser

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