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Wirtschaft: Bush steckt in der Klemme

Wenn der Kongreßabgeordnete Jeff Flake sich das US-Handelsembargo gegen Kuba anschaut, dann sieht er Fidel Castro "sich jede Nacht in den Schlaf lachen". Der kubanische Staatschef hat nicht nur die letzten acht US-Präsidenten überdauert, die das Embargo aufrechterhalten haben; es muss ihm auch Freude machen, zu sehen, wie das Finanzministerium Amerikaner zur Strecke bringt, die das Reiseverbot nach Kuba missachtet haben, wie kürzlich den Sohn eines Missionars, der eine eintägige Stippvisite nach Kuba gemacht hatte, um die Asche seines Vaters neben seiner alten Kirche zu verstreuen.

Wenn der Kongreßabgeordnete Jeff Flake sich das US-Handelsembargo gegen Kuba anschaut, dann sieht er Fidel Castro "sich jede Nacht in den Schlaf lachen". Der kubanische Staatschef hat nicht nur die letzten acht US-Präsidenten überdauert, die das Embargo aufrechterhalten haben; es muss ihm auch Freude machen, zu sehen, wie das Finanzministerium Amerikaner zur Strecke bringt, die das Reiseverbot nach Kuba missachtet haben, wie kürzlich den Sohn eines Missionars, der eine eintägige Stippvisite nach Kuba gemacht hatte, um die Asche seines Vaters neben seiner alten Kirche zu verstreuen. George W. Busch hat bei den Wahlen im Jahr 2000 durch die Stimmen der Exilkubaner in Florida das Rennen gemacht. Im Weißen Haus wird man eher wollen, dass der Chef Kanada den Krieg erklärt, als riskieren, dass man durch die Aufhebung des Embargos Stimmen in einem Schlüsselstaat verliert. In den Tagen, als ein jüngerer Castro seine Insel rasant in einen sowjetischen Staat verwandelte, hatte das Embargo einen gewissen Sinn. Aber mit dem Zusammenbruch der UdSSR und einem Fidel Castro, der im August 76 Kerzen auf seiner Geburtstagstorte haben wird, ist es an der Zeit zuzugeben, dass das eigentliche Opfer des Embargos das kubanische Volk ist. Der Abgeordnete Flake, der führendes Mitglied einer neuen Arbeitsgruppe Kuba im Repräsentantenhaus ist, die zu gleichen Teilen aus Demokraten und Republikanern besteht, meint, nach vierzig Jahren sei es nun an der Zeit, "etwas anderes" zu versuchen. Dem Repräsentantenhaus liegt ein Vorschlag für eine Gesetzesänderung vor, nach der dem Finanzministerium die Mittel zur Verfolgung von Amerikanern verweigert werden sollen, die gegen das Reiseverbot verstoßen haben. In seiner Autobiographie schreibt Colin Powell, dass Sanktionen "kaum funktionieren" gegen Diktatoren, denen das Leid ihres Volkes gleichgültig sei. Dick Cheney hat kurz nach seiner Ernennung eingeräumt, dass "die Sanktionen gegen Kuba, ehrlich gesagt, nicht viel genutzt" haben. Die Ära Castro nähert sich ihrem Ende. Eine Aufhebung des Reiseverbotes und des Embargos würde Castros Nachfolgern den Wandel zur Dekomkatie erleichtern. Selbst wenn erst die nächsten Wahlen in Florida abgewartet werden müssen, bis Bush das zugibt.

Aus dem Wall Street Journal. Übersetzt, ge

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