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Wirtschaft: Bushs Aufschwung?

Von Henrik Mortsiefer Die Erleichterung der Börsianer über die gute Nachricht vom US-Arbeitsmarkt war unübersehbar. Mit einem Satz nach oben reagierte der Dax am Freitag darauf, dass in Amerika zuletzt drei Mal mehr Stellen geschaffen wurden als Volkswirte erwartet hatten.

Von Henrik Mortsiefer

Die Erleichterung der Börsianer über die gute Nachricht vom US-Arbeitsmarkt war unübersehbar. Mit einem Satz nach oben reagierte der Dax am Freitag darauf, dass in Amerika zuletzt drei Mal mehr Stellen geschaffen wurden als Volkswirte erwartet hatten. Das lange erwartete Signal ist endlich da: Der Aufschwung in der weltgrößten Volkswirtschaft schafft Arbeit. Doch in die Freude mischten sich schnell neue Bedenken. Macht der gute März schon einen Konjunkturfrühling?

Wenn sich die Zweifel an der Nachhaltigkeit des US-Aufschwungs zerstreuen sollen, muss es auch in Zukunft vergleichbar gute Nachrichten geben. Zwei Drittel der amerikanischen Wirtschaftsleistung hängen vom privaten Konsum ab. Erst wenn die Unternehmen flächendeckend und Monat für Monat Personal einstellen und sich das im Geldbeutel der konsumfreudigen Amerikaner niederschlägt, kann auch für die Volkswirtschaft insgesamt Entwarnung gegeben werden.

Einen dürfte die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt schon jetzt freuen: George W. Bush. Er hatte jüngst getönt, bis zur Präsidentschaftswahl im November würden 2,6 Millionen neue Jobs entstehen – mehr als während seiner gesamten Amtszeit verloren gingen. Auch wenn diese Prognose illusorisch bleibt: Mit den März-Zahlen kann Bush wuchern und die Milliardendefizite im Haushalt aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit drängen. Die Stirn von Notenbank-Chef Alan Greenspan dürfte seit Freitag hingegen noch ein bisschen faltiger geworden sein. Er muss sich nämlich überlegen, ob er dem republikanischen Freund George W. Bush geldpolitisch weiter den Rücken stärken kann. Steigende Zinsen dürften so gar nicht im Sinne des Wahlkämpfers sein.

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