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Paulo Coelho bei der Campus-Party. Der brasilianische Schriftsteller gibt nach seinem Vortrag beim Technologie-Festival Campus-Party Autogramme.

© dpad

Campus Party: „Wir können die Welt verändern“

Der Schriftsteller Paul Coelho wirbt beim Technologiefestival Campus Party für freie Inhalte im Netz.

Teilen liegt in der Natur des Menschen, davon ist der brasilianische Schriftsteller Paulo Coelho überzeugt. „Je mehr Du teilst, desto mehr bekommst Du zurück“, sagt er. Allein bei Sonnenuntergang vor dem Brandenburger Tor zu stehen, das sei traurig. Dieser Moment werde erst schön, wenn man ihn mit jemand teilen kann. Um Romantik geht es Coelho bei seinem Vortrag vor hunderten meist junger Zuschauer auf der Campus Party in Berlin allerdings nicht, sondern um das Geschäft. Dass Inhalte, auch Bücher, kostenlos im Netz verbreitet werden, sei eine Bedrohung für die Verleger, die das Urheberrecht erfunden hätten, sagt er. Nicht aber für die Schriftsteller. Coelho selbst hat 2005 damit begonnen, viele seiner Bücher auf einer eigenen Webseite kostenlos zum Download anzubieten. Danach habe er noch mehr Bücher verkauft, sagt er. „Die Menschen werden immer bereit sein, für wichtige Inhalte Geld zu bezahlen.“

Rund 10 000 Technikbegeisterte treffen sich noch bis zum Wochenende im ehemaligen Flughafen Tempelhof, um zu diskutieren, zu lernen, zu programmieren und zu spielen. Ziel des weltweit größten Technologiefestivals, das seine Ursprünge in Spanien hat, ist es herauszuarbeiten, wie die Welt von morgen durch die Technik verbessert werden kann.

Auch der Berliner Senat nutzte die Campus Party, um Besucher aus mehr als 60 Ländern anzusprechen. Wirtschaftsstaatssekretär Nicolas Zimmer stellte eine neue Marketingkampagne vor, die für Berlin als IT-Standort werben soll und die sich der Senat 500 000 Euro kosten lässt. Endlich tut Berlin etwas für seine Gründerszene, kommentierte die Internetplattform Gigaom. Die digitale Wirtschaft und die IT-Branche der Stadt erwirtschaften immerhin 26 Milliarden Euro im Jahr.

Am Mittwoch ging es auf dem ehemaligen Flughafen ähnlich zu, wie auf dem Hamburger Fischmarkt. Auf verschiedenen Bühnen gleichzeitig standen Redner mit Mikrofonen und sprachen über Gründungsfinanzierung, Netzneutralität und andere digitale Themen. Da die Bühnen nur durch Planen von einander getrennt sind, war der Lärmpegel hoch.

Paul Coelho hatte dabei keine Schwierigkeit, die Konzentration hunderter Zuhörer zu erlangen. Die Campus-Besucher feierten seinen Auftritt fast wie den eines Popstars. „Wir können die Welt verändern“, rief er ihnen zu.

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