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Nichts mit Durchstarten: Im Jahr 2010 steht Air Berlin in der Verlustzone.

© DPA

Carrier mit Verlust: Schlimmer Winter für Air Berlin

Wider Erwarten verbucht Air Berlin für 2010 einen Verlust. Nach vorläufigen Berechnungen liegt der Verlust im einstelligen Millionenbereich.

Die vielen tausend Passagiere, die im Dezember in Tegel oder Frankfurt stundenlang in Schlangen stehen mussten, weil hunderte Flüge wegen des Wintereinbruchs gestrichen worden waren, konnten schon ahnen, dass das sich nicht eben positiv aufs Geschäft der Airlines auswirken wird. Nach Lufthansa hat jetzt auch Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin die Karten auf den Tisch gelegt und am späten Mittwochabend eine Ad-hoc-Mitteilung verschickt: Für 2010 werde das Unternehmen nach vorläufigen Berechnungen einen operativen Verlust „im einstelligen Millionenbereich“ verbuchen. Zuletzt hatte man bei Air Berlin mit einem Betriebsgewinn über dem Vorjahreswert von 28,5 Millionen Euro gerechnet.

„Ursächlich für dieses von der Unternehmensplanung abweichende Ergebnis waren Sondereinflüsse in den Monaten November und Dezember, insbesondere der strenge Winter in Europa, ein Fluglotsenstreik in Spanien und die Ankündigung von Streikmaßnahmen bei Air Berlin“, teilte das Unternehmen weiter mit. Detaillierte Zahlen will Air Berlin erst am 24. März veröffentlichen.

2010 war für die gesamte Branche schwierig. Zwar erholte sich fast europaweit die Konjunktur und damit die Geschäftsreisetätigkeit, die auch für Air Berlin immer wichtiger wird. Dann aber nahm der Winter kein Ende, noch Mitte März kam es zu witterungsbedingten Ausfällen. Es folgten Fluglotsenstreiks und im April weiträumige Luftraumsperrungen wegen der Aschewolke, die ein isländischer Vulkan ausspuckte.

Aktienhändler verkauften Air-Berlin-Papiere am Donnerstag als Reaktion auf die negative Ergebnisprognose. Der Kurs notierte am Nachmittag gut viereinhalb Prozent niedriger als am Vortag bei 3,59 Euro. Die Aktie war so günstig wie seit Ende Oktober nicht mehr. Die nächste Herausforderung für Air Berlin sind die Integration in das Airline-Bündnis One World, die Einführung der Luftverkehrsabgabe in Deutschland seit Januar und wahrscheinlich steigende Kerosinpreise.

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