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Wirtschaft: Cash&Carry mit dem Fahrrad

Schon die Parkplätze sehen anders aus: Vor den MetroMärkten in Indien ist ein erheblicher Teil der Stellfläche für Fahrräder reserviert. Denn die sind das wichtigste Transportmittel der Einwohner von Bangalore.

Schon die Parkplätze sehen anders aus: Vor den MetroMärkten in Indien ist ein erheblicher Teil der Stellfläche für Fahrräder reserviert. Denn die sind das wichtigste Transportmittel der Einwohner von Bangalore. Der deutsche Handelskonzern Metro ist seit Oktober 2003 – nach drei Jahren intensiver Vorbereitung – in Indien präsent und damit nach eigenen Angaben das einzige große internationale Handelsunternehmen dort. Inzwischen hat Metro zwei Cash&CarryMärkte in Bangalore. Cash&Carry sind Selbstbedienungsmärkte für Großhändler. Diese Handelsform gab es vor Metro in Indien nicht. Das indische Handelswesen ist laut Metro-Sprecher Albrecht von Truchseß zu 95 Prozent von Kleinsthändlern geprägt. Metro leiste hier Pionierarbeit. Die indische Regierung sei sehr daran interessiert, das vorsintflutliche Verteilungssystem zu modernisieren. „Mehr als 50 Prozent der Waren verderben bereits auf dem Transport“, sagt von Truchseß.

Obwohl die Zentralregierung ausländische Investoren unterstütze, die lokalen Behörden entschieden manchmal anders: So ist es Metro nicht gestattet, frische Waren wie Obst und Gemüse zu verkaufen. „Wir arbeiten daran, das zu ändern“, sagt der Sprecher. 90 Prozent der Waren, die in Indien verkauft werden, bezieht Metro auch aus Indien. Auch das Management ist überwiegend indisch. „Wir haben nicht das Ziel, deutsche Lebenskultur zu vermitteln“, sagt von Truchseß. Internationale Spezialitäten gebe es dennoch: norwegischen Lachs ebenso wie französischen Rot- und deutschen Weißwein. Die Kunden kommen aus der Gastronomie, sie betreiben Hotels oder Restaurants. „Indien ist ein Markt mit riesigem Potenzial für die Zukunft“, sagt der Metro-Sprecher. Eine Entscheidung, weitere Märkte zu eröffnen, gebe es aber noch nicht. Im Vergleich zu China, wo Metro bereits seit 1996 vertreten ist, habe Indien den Vorteil, dass hier Englisch gesprochen werde. Zudem sei Indien eine Demokratie und ein Land mit einem sicheren Investitionsklima. vis

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