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Wirtschaft: CDU: Länder sollen gegen Übergewicht mitkämpfen

Gemeinsame Initiative soll dicke Kinder dünner machen

Berlin (pet). Die Union will die Länder am Kampf gegen Übergewicht bei Kindern beteiligen. „Die Länder müssen mit an Bord“, sagte die CDUAbgeordnete und Verbraucherexpertin Ursula Heinen dem Tagesspiegel. Verbraucherschützer und Kassenvertreter forderten eine bessere Koordinierung der Projekte, die dicke Kinder wieder schlanker machen sollen. „Es ist wichtig, dass alle Initiativen eng vernetzt werden“, sagte Thomas Isenberg, Gesundheitsexperte des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (BZBV), am Donnerstag. Ein Specher des Bundesverbandes der Innungskrankenkassen sagte, es wäre widersinnig, eine große Präventionskampagne durchzuführen, ohne die gesetzlichen Krankenkassen zu beteiligen.

Das Bundesverbraucherministerium plant gemeinsam mit der Lebensmittelindustrie eine „Plattform für Bewegung und Ernährung“ einzurichten. Sie soll nach Angaben von Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) vom Donnerstag Maßnahmen zur Ernährungsaufklärung bei übergewichtigen Kindern und Jugendlichen fördern. Das sei Ergebnis eines Gesprächs zwischen Ministerium, Lebensmittelwirtschaft, Produzenten und Verbänden am Mittwoch. Bis Ende Mai soll die Plattform ein Konzept vorlegen. Auch die Sportindustrie und weitere relevante Gruppen sollen beteiligt werden.

Wie viel Geld für entsprechende Maßnahmen zur Verfügung steht und wer sie bezahlen soll, sagte Künast nicht. „Die Frage stellt sich erst bei konkreten Projekten.“

In Deutschland ist jedes dritte Kind übergewichtig. Insbesondere Migrantenfamilien seien von dem Problem betroffen, sagte Künast. Übergewicht könne auch zu einer Belastung für die Krankenkassen werden, wenn sie zu chronischen Krankheiten führe.

Die Idee, einen Ernährungsfonds zugunsten dicker Kinder einzurichten, an dem sich auch die Industrie finanziell beteiligen soll, hat die Verbraucherministerin offenbar aufgegeben. Am Donnerstag sagte Künast, ein solcher Fonds sei nie im Gespräch gewesen. „Ich will keine moderne Form von Ablasshandel.“ Noch Ende Januar hatten das Verbraucherministerium und die Industrie entsprechende Pläne bestätigt. Aus der Ernährungsindustrie hieß es zum damaligen Zeitpunkt, die Wirtschaft warte jetzt auf eine konkrete Vorlage aus dem Verbraucherministerium. Davon war am Donnerstag keine Rede mehr.

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