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Cebit 2006: Bitkom will neue Abrechnungssysteme für Urheber

Der IT-Branchenverband fordert angesichts der ständig wachsenden Zugangsmöglichkeiten zu Musik, Filmen und Daten im Internet ein anderes Abrechnungssystem für Urheber.

Hannover - «Digitale Technik erfordert auch eine digitale Abrechnung», sagte der Vizepräsident des Bundesverbandes für Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom), Jörg Menno Harms, am Donnerstag in Hannover auf der CeBIT. Eine der bisherigen Einnahmequellen, die Kopierabgabe für Geräte und Datenträger, sei nicht ohne weiteres auf die neuen Geräte und Inhalte zu übertragen. Die Zukunft liege daher bei individuellen Abrechnungssystemen, die ohne Pauschalabgaben auskommen.

Für eine Übergangsphase sollte der bisherige Abrechnungsmodus zwar noch beibehalten werden, sagte Susanne Dehmel, Bereichsleiterin Urheberrecht beim Bitkom. Die Abgabe sollte aber nicht wie von Verwertungsgesellschaften wie der VG Wort gefordert auf neue Technologien wie Drucker und PC ausgeweitet werden. «Da sollte man eher auf die neuen Vergütungsmöglichkeiten setzen.»

In Frage komme beispielsweise die Abrechnung über die Kreditkarte, die Telefonrechnung oder Guthabenkarten. Das bisherige System sieht die Erhebung von Pauschalbeträgen vor, die bei bestimmten Geräten auf den Kaufpreis aufgeschlagen werden. Erfasst sind zum Beispiel Kopierer, Scanner und Videorecorder. Aber auch auf Leer-Datenträger wie CD-Rohlinge ist eine Abgabe fällig.

Das bisherige System spült nach Angaben des Bitkom jährlich etwa 200 Millionen Euro in die Kassen der Verwertungsgesellschaften, die das Geld dann an Autoren, Komponisten und andere weiterleiten. Die IT-Branche fürchtet angesichts der steigenden Abgaben nun allerdings um ihre Konkurrenzfähigkeit, da Wettbewerber aus dem Ausland ihre Geräte billiger anbieten können. (tso/dpa)

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