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Wirtschaft: Chemie-Industrie: Unsicherheit beim Ölpreis belastet die chemische Industrie

Die derzeit guten Aussichten für die Chemie-Industrie stehen auf einem wackeligen Fundament. Denn es gibt zwei bedeutende Unsicherheitsfaktoren: der Ölpreis und die Entwicklung der weltweiten Chemie-Nachfrage.

Die derzeit guten Aussichten für die Chemie-Industrie stehen auf einem wackeligen Fundament. Denn es gibt zwei bedeutende Unsicherheitsfaktoren: der Ölpreis und die Entwicklung der weltweiten Chemie-Nachfrage. Das teure Rohöl belastet die Erträge in der Chemie-Industrie deutlich - das zeigen die Zwischenergebnisse führender Branchenvertreter für das dritte Quartal 2000. Allerdings zeigt sich zugleich, dass die Konzerne mit der Belastung höchst unterschiedlich zurechtkommen. Während Chemiekonzerne wie Union Carbide oder die französische Rhodia wegen der teuren, auf Öl basierenden Vorprodukte starke Einbrüche erlebten, haben BASF und Degussa-Hüls die Kostenexplosion einigermaßen weggesteckt.

Doch trotz dieser Unterschiede wird die Unsicherheit beim Öl in nächster Zeit eine der größten Belastungen für die Branche bleiben. Denn eine Prognose der Ölpreis-Entwicklung wird selbst auf kurze bis mittlere Sicht immer schwieriger. Noch dazu ist schwer abzuschätzen, auf welchem Niveau sich die derzeit starke Nachfrage nach Chemieprodukten im kommenden Jahr einpendeln wird. Für die Industrie bleibt zu hoffen, dass die wachsende Nachfrage in Asien die erwartete Abschwächung in den USA und Europa ausgleichen kann.

Diese Unsicherheiten spiegeln sich derzeit in schwankenden Börsenkursen wider. Die Titel stehen bei vielen Investoren auf der Abschussliste ganz oben, wenn sich der Konjunkturhimmel nur ein wenig verdüstert. Was die Chemie dem Finanzmarkt inmitten aller weltwirtschaftlicher Unsicherheit bieten muss, sind Garantien für stabile Erträge und die Wertsteigerung des Unternehmens. Dazu gehört der Umbau der Unternehmen hin zur Stärkung konjunkturrobuster und wachstumsstarker Geschäftsbereiche.

Wertsteigerung heißt auch, sich auf Kerngeschäfte zu konzentrieren und dort Führungsposition zu besetzen. Die Chemie-Industrie hat diesen Weg bereits eingeschlagen. Das beweist sowohl die rasante Umstrukturierung der Branche, als auch die strategische Ausrichtung etwa bei der BASF. Doch die Börse will Erfolge sehen. Dies zeigt der Fall Bayer: Der Aktienkurs ist nach erfolgreichen Zahlen stark gestiegen.

bef

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