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Wirtschaft: Chemische Industrie: Arbeitsplatzabbau in der Branche

Angesichts der enttäuschenden Konjunkturentwicklung muss auch die deutsche chemische Industrie ihre Prognosen revidieren. Nachdem der Branchenverband VCI am Jahresanfang noch mit einem Produktionsplus von drei Prozent und einem Umsatzzuwachs von sechs Prozent gerechnet hatte, wird die Produktion nach Angaben von VCI-Präsident Manfred Schneider aus heutiger Sicht etwas unter Vorjahresniveau abschneiden und der Umsatz nur um vier Prozent zulegen.

Angesichts der enttäuschenden Konjunkturentwicklung muss auch die deutsche chemische Industrie ihre Prognosen revidieren. Nachdem der Branchenverband VCI am Jahresanfang noch mit einem Produktionsplus von drei Prozent und einem Umsatzzuwachs von sechs Prozent gerechnet hatte, wird die Produktion nach Angaben von VCI-Präsident Manfred Schneider aus heutiger Sicht etwas unter Vorjahresniveau abschneiden und der Umsatz nur um vier Prozent zulegen. Damit sei aber die Talsohle erreicht, 2002 werde es wieder aufwärts gehen. Schneider warnt davor, zu schwarz zu sehen. "Seit 1992 ging es immer aufwärts. 2000 hatten wir das vielleicht beste Jahr. Wenn wir dieses Niveau fast halten, ist das sehr gut".

Eine Revision der Prognose sei aber unausweichlich. Grund seien die unerwartete enttäuschende Konjunkturentwicklung in den USA, Abschwächungen in Asien und die schwache Konjunktur in der EU und in Deutschland. Bereits im ersten Halbjahr machte sich die Flaute nach Angaben von Schneider, im Hauptberuf Vorstandschef des Chemiekonzerns Bayer, deutlich bemerkbar. Die Produktion sank gegenüber dem Vorjahr um ein Prozent. Lediglich bei Pharmaprodukten und bei Agrochemikalien gab es deutliche Zuwächse. Der Chemieumsatz allerdings kletterte noch um fünf Prozent auf 111 Milliarden Mark, wobei das Ausland mit einem Plus von acht Prozent deutlich besser abschnitt als das Inland mit einem Zuwachs von nur drei Prozent. "Allerdings lässt auch die Dynamik des Exportgeschäfts allmählich nach", betont Schneider.

Auch der Preisdruck ist groß, vor allem aufgrund der unerwartet hohen Energiepreise. Die Erzeugerpreise erhöhten sich im ersten Halbjahr um vier Prozent. Die Umsatzrendite von 5,1 Prozent aus dem vergangenen Jahr werde sich deshalb kaum halten lassen. Damit droht die Gefahr, dass die Chemieindustrie im zweiten Halbjahr wieder Arbeitsplätze abbauen muss, wie Schneider einräumt. Im ersten Halbjahr konnte die Beschäftigung mit rund 468 000 Mitabeitern weitgehend stabil gehalten werden.

ro

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