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China: Die Staatsbank ICBC geht an die Börse

Hunderttausende Kleinaktionäre in Asien und Profianleger weltweit reißen sich darum, beim weltgrößten Börsengang der chinesischen Staatsbank ICBC dabei zu sein. Deutsche Kleinaktionäre dagegen schauen in die Röhre.

Frankfurt/Main - Da die ICBC keinen Verkaufsprospekt in Deutschland eingereicht habe, sei eine Zeichnung der Aktien für Privatanleger nicht möglich, sagt Ronald Weichert, Sprecher der Deutschen Bank. Die Bank unterstützt die ICBC beim für Freitag geplanten Börsengang. Ist die Aktie dann einmal im Handel, könne aber jeder wie gewohnt kaufen und verkaufen.

Anlegerschützer raten dennoch zur Vorsicht. "Natürlich hat China ein Riesenwachstumspotenzial", sagt Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) in Düsseldorf. Es bestehe wegen der großen Nachfrage kein Zweifel, dass der Börsengang ein Erfolg werde. Doch das Papier sei nicht billig. Und wie es sich mittel- und langfristig entwickle, bleibe angesichts des Risikos fraglich. "Es kann sein, dass irgendwann der Zusammenbruch kommt", sagt Kurz. Die chinesischen Banken litten noch immer unter vielen faulen Krediten. Und die Informationspolitik lasse im Reich der Mitte, gerade wenn es um Probleme gehe, oft zu wünschen übrig. Hinzu kämen die Unwägbarkeiten der politischen Führung. "Der Börsengang der ICBC ist somit ein Lehrstück dafür, dass an der Börse Hoffnungen und Euphorie gehandelt werden", sagt Kurz. (tso/AFP)

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