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China: Grünes Licht für neue Transrapid-Strecke

Die chinesische Regierung hat sich für den Ausbau der Transrapid-Strecke von Shanghai in die 160 Kilometer entfernte Nachbarstadt Hangzhou ausgesprochen. Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee spricht von einem "wichtigen Signal".

Berlin/Peking - Diese Entscheidung sei ein «wichtiges Signal für die Fortsetzung der Verhandlungen zwischen der deutschen Systemindustrie und den Verantwortlichen vor Ort», sagte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Das Transrapid- Konsortium aus ThyssenKrupp und Siemens betonte, die eigentliche Bauentscheidung mit allen Einzelheiten bis zur Auftragsvergabe stehe noch aus.

Die Entscheidung des Staatsrats sei aner eine «wichtige Weichenstellung» für die Realisierung der 160 Kilometer langen Strecke. «Im nächsten Schritt werden unter anderem die technischen Details und der Kostenrahmen definiert», so der Sprecher des Konsortiums. «Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung.» Die Basis dafür sei der erfolgreiche Betrieb der 30 Kilometer langen Verbindung in Shanghai zwischen dem Flughafen Pudong International und der Bahn- Station Long Yang Road. Bisher seien dort knapp 6 Millionen Passagiere befördert worden.

Tiefensee betonte, ungeachtet des Streits um angebliche Urheberrechtsverletzungen auf chinesischer Seite gehe er davon aus, dass die Kerntechnologie auch in Zukunft aus Deutschland kommen wird.

Die Entscheidung kommt überraschend, denn vor knapp einer Woche hatte die Pekinger Wirtschaftsbehörde noch betont, zunächst müsse der Volkskongress im März dem Projekt nach Hangzhou zustimmen. Tiefensee begrüßte den Beschluss und erklärte: «Damit wird die hervorragende Kooperation zwischen Deutschland und China bei der Weiterentwicklung der Magnetschwebebahntechnik bestätigt.» Die Genehmigung des Projektantrags für die 160 Kilometer lange Trasse zeige, dass der Transrapid auf der Strecke vom internationalen Flughafen Pudong bis ins Stadtzentrum von Shanghai seine Anwendungsreife unter Beweis gestellt habe. Im Rahmen einer technischen Machbarkeitsstudie würden jetzt die Grundlagen für die endgültige Entscheidung geschaffen.

Nach Einschätzung deutscher Experten ist davon auszugehen, dass nach dem kleineren Shanghai-Projekt auch ein solcher Großauftrag noch nicht von den Chinesen in Eigenregie und mit eigener Technologie abgewickelt werden kann. Es sei zu erwarten, dass Peking einen möglichen Baubeginn nicht allzu weit in die Zukunft verschieben könne. Dazu gehöre auch die Überlegung, dass die Streckenführung in Shanghai am Gelände der dortigen Weltausstellung «Expo 2010» vorbeiführe.

Seit den Ankündigungen aus China, künftig im Alleingang einen Transrapid entwickeln zu wollen, ist bei deutschen Firmen, aber auch in der CDU/CSU eine heftige Diskussion über angebliche Urheberrechtsverletzungen der chinesischen Seite entbrannt. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), der sich zur Zeit in Peking aufhält, forderte dort, diesen Streit so bald wie möglich aus der Welt zu schaffen. (tso/dpa)

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