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Wirtschaft: Chinesen beugen sich Apple

Boao - Unter dem Druck massiver Kritik an den Arbeitsbedingungen in China will der Apple-Zulieferer Foxconn die Gehälter seiner Mitarbeiter erhöhen. Die Arbeitszeit werde reduziert und das Lohnniveau gleichzeitig angehoben, kündigte Foxconn-Chef Terry Gou am Sonntag an.

Boao - Unter dem Druck massiver Kritik an den Arbeitsbedingungen in China will der Apple-Zulieferer Foxconn die Gehälter seiner Mitarbeiter erhöhen. Die Arbeitszeit werde reduziert und das Lohnniveau gleichzeitig angehoben, kündigte Foxconn-Chef Terry Gou am Sonntag an.

Zur Entlastung der bestehenden Fabriken in Shenzhen und Chengdu werde eine neue Anlage in der chinesischen Inselprovinz Hainan errichtet. Auch die Produktion in Brasilien werde ausgebaut. Für die Logistik zwischen China und Brasilien sei bereits ein Abkommen mit Hainan Airlines geschlossen worden. Foxconn hatte nach einem Besuch des neuen Apple-Chefs Tim Cook Verbesserungen in seinen Fabriken in Aussicht gestellt.

Demnach will Foxconn unter anderem Zehntausende neue Arbeiter einstellen und illegalen Überstunden einen Riegel vorschieben. In Shenzhen hatten sich Mitarbeiter beschwert, dass sie bei geringerer Arbeitszeit nicht genug Geld verdienen würden. Deshalb werde nun das Gehaltsniveau angehoben, sagte Gou. Mit dem Bau der neuen Anlage in Hainan solle Ende des Jahres begonnen werden. Welche Produkte dort genau gefertigt werden sollen sei noch nicht klar.

Foxconn, die Muttergesellschaft der in Hongkong gelisteten Foxconn International Holdings und der in Taiwan notierten Hon Hai Precision, fertigt die Hälfte der weltweiten Verbraucherelektronik. Das Unternehmen zählt neben Apple auch andere Konzerne wie Nokia zu seinen Kunden, für die das Unternehmen Handys herstellt. Foxconn wird zur Last gelegt, die Arbeiter unter extrem schlechten Bedingungen zu beschäftigen. Für negative Schlagzeilen sorgten die Selbstmorde mehrerer Angestellter.

Dank beständiger Nachfrage auch aus dem Ausland ist die chinesische Industrie derweil nach amtlichen Daten im März überraschend gewachsen. Der Einkaufsmanagerindex stieg auf ein Elf-Monats-Hoch, wie das nationale Statistikbüro in Peking am Sonntag mitteilte. Analysten hatten dagegen mit einem Rückgang gerechnet. Die Daten deuten darauf hin, dass es Chinas Industrie besser geht als zuletzt angenommen. rtr

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