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Wirtschaft: Chinesen lassen Saab im Stich

Autobauer steht wieder vor der Insolvenz

Stockholm - Die Hoffnungen der Saab-Belegschaft auf Rettung haben sich schon wieder zerschlagen. Weil das von chinesischen Investoren versprochene Geld immer noch nicht angekommen ist, droht dem akut angeschlagenen schwedischen Autobauer erneut die Insolvenz. Parallel ist ein interner Machtkampf ausgebrochen. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, will das Management den gerichtlich bestellten Zwangsverwalter Guy Lofalk absetzen lassen. Dieser hatte am Vortag bei einem Gericht in Vänersborg den Abbruch des im September eingeleiteten Sanierungsverfahrens mit Schutz vor Gläubigerforderungen beantragt. Im westschwedischen Stammwerk Trollhättan mit 3500 Beschäftigten sind seit einem halben Jahr wegen akuten Geldmangels und hoher Schulden keine Autos mehr gefertigt worden.

Lofalk begründete seinen Schritt mit fehlendem Geld aus China – die zugesagten chinesischen Überbrückungshilfen über 640 Millionen Kronen (70 Millionen Euro) sind noch immer nicht angekommen. Über den langfristig geplanten Einstieg des Autoherstellers Youngman und des Autogroßhändlers Pang Da schrieb er in seinem Antrag: „Es ist klar geworden, dass die chinesischen Partner nicht mehr mit der Saab-Muttergesellschaft Swedish Automobile zusammenarbeiten wollen.“ Der Niederländer Victor Muller, Eigner von Swedish Automobile und auch Saab-Konzernchef, warf dem Zwangsverwalter vor, ihm in den Rücken zu fallen. Saab hat nach seinen Angaben eine neue und kurzfristige Zusage über 70 Millionen Dollar (50 Millionen Euro) von der US-Finanzgesellschaft North Street Capital. Das zuständige Gericht in Vänersborg kündigte eine Entscheidung über den Abbruch oder die Fortsetzung des Sanierungsverfahrens bis Ende kommender Woche an. Bei einem Abbruch gilt die Insolvenz als unausweichlich. dpa

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